Koller: Österreichs modernster Teamchef

Was bei seinen Vorgängern Dietmar Constantini und Karel Brückner noch undenkbar war, ist bei
Marcel Koller zur Selbstverständlichkeit geworden. Der neue österreichische Fußball-Teamchef hat - von seinem Management und teilweise von ihm selbst gewartet - sowohl eine eigene Homepage (www.marcelkoller.ch) als auch eine Facebook-Seite.
Dabei war der Schweizer vor wenigen Jahren noch ein regelrechter Online-Muffel. "Facebook war für mich ungewöhnlich. Ich bin ja auch noch einer aus den alten Zeiten, der nicht mit dem Internet aufgewachsen ist." Sein Management drängte den seit Freitag 51-Jährigen aber noch während seines Engagements in Bochum dazu, sich intensiver mit den Neuen Medien zu beschäftigen. "Ich habe eine eigene Homepage lange abgelehnt, doch jetzt weiß ich, dass es eine gute Idee war."
Über 8.500 neue "Friends"
Seit der Bestellung zum Teamchef stieg die Anzahl seiner Facebook-Freunde von wenigen Hundert auf über 8.500, und diese "Friends" werden regelmäßig mit neuen Informationen versorgt. Die in Abstimmung zwischen dem Schweizer, dessen Beratern und dem ÖFB veröffentlichten Meldungen präsentieren Koller in Wort und Bild bei den Reisen zu den Legionären in München und Düsseldorf, bei der Beobachtung der Liga-Partie Admira gegen Wacker Innsbruck oder bei Medienterminen - das Management ist darauf bedacht, das Arbeitspensum des Trainers so umfassend wie möglich darzustellen.
"Ich habe auch in
Bochum zwölf Stunden am Tag gearbeitet, aber keiner hat es mitbekommen. Der Teamchef-Job ist ein Full-Time-Job, ich bin viel unterwegs, und jetzt kann ich die Leute daran teilhaben lassen. Sie können sehen, was ich den ganzen Tag so mache", erklärte der frühere Schweizer Internationale, der durchs Internet auch Vorteile im Umgang mit Journalisten sieht.
Die Aufstellung wird nicht getwittert
Ein Blick ins Netz verrät den Medienvertretern die letzten Neuigkeiten vom Teamchef über den Teamchef, und Koller muss dadurch nicht jedem Reporter ständig Auskunft geben. "Ich denke, dass meine Facebook-Seite gerade von Journalisten geschätzt wird", vermutete der Betreuer.
Die Affinität zum Web 2.0 ist beim "Facebook-Trainer", wie
Paul Gludovatz den ÖFB-Teamchef bezeichnete, mittlerweile so groß, dass Koller dabei ist, einen eigenen Twitter-Channel einzurichten. "Aber es wird sicher nicht so sein, dass ich den Kader oder die Aufstellung twittern werde", versprach der Schweizer.
-
Hauptartikel
-
Hintergrund
-
Analyse
-
Reaktion
-
Aufstellungen
-
Hintergrund
-
Kommentar
-
Analyse
-
Interview
Kommentare