Klopp will Profis Länderspiele verbieten: "Klub hat Priorität"

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Die Entscheidung könnte unter anderem die Brasilianer Alisson, Firmino und Fabinho sowie den Portugiesen Jota betreffen.

Trainer Jürgen Klopp vom englischen Meister Liverpool will den internationalen Stars des Klubs die Teilnahme an den kommenden Länderspielen verweigern, sofern die Profis danach in Quarantäne müssten. "Das ist einfach nicht möglich", betonte Klopp am Mittwoch. "Ich glaube, alle Klubs sind sich einig, dass wir die Spieler nicht für ihr Land spielen lassen können und das Problem dann anschließend lösen, indem wir sie zehn Tage in einem Hotel unter Quarantäne stellen."

Wegen der Coronavirus-Pandemie gelten in Großbritannien momentan scharfe Einschränkungen für Reiserückkehrer. Bisher gibt es für Fußballer keine Sonderregelung. Deshalb waren zuletzt auch fast alle Partien mit englischer Beteiligung im Europacup an einen neutralen Ort verlegt worden. Klopp sagte, Liverpool wolle bis kurz vor Start der Länderspielpause am 22. März abwarten, bevor der Klub eine endgültige Entscheidung fälle.

Länderspiele und Corona-Fälle

Die Entscheidung könnte unter anderem die Brasilianer Alisson, Roberto Firmino und Fabinho sowie den Portugiesen Diogo Jota betreffen. Klopp warb um das Verständnis der nationalen Verbände. "Ich verstehe die Bedürfnisse der verschiedenen Fußballverbände, aber in dieser Zeit kann man nicht alle zufriedenstellen", sagte der 53-Jährige. "Und wir müssen akzeptieren, dass die Spieler von den Klubs bezahlt werden, das heißt, dass wir auch die erste Priorität sein müssen."

Gleichzeitig deutete der Liverpool-Coach einen Zusammenhang zwischen Länderspielreisen in der Vergangenheit und dem Anstieg der Corona-Neuinfektionen im Umfeld des Vereins an. "In den letzten Monaten, immer wenn jemand die Blase verlassen musste, gab es nach der Länderspielpause mehr Fälle als vorher", betonte Klopp.

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