Jubel in St. Pölten: Sechstes Double in Serie für die SKN-Frauen

Der nächste Feierabend für SKN-Trainerin Liese Brancão und Jennifer Klein
2:o im Cup-Finale gegen Sturm Graz. Teamstürmerin Stefanie Enzinger gibt ihr Comeback nach einem Meniskusriss.

Der SKN St. Pölten hat zum sechsten Mal in Folge das Double im österreichischen Frauenfußball gewonnen. Die favorisierten Niederösterreicherinnen setzten sich am Samstag im Cup-Finale in Amstetten gegen Vizemeister Sturm Graz mit 2:0 (1:0) durch und bejubelten ihren achten Cupsieg in Serie. Die Tore erzielten Melanie Brunnthaler (43.) und Julia Hickelsberger-Füller (45.+5).

Achtmal hat St. Pölten den Cup nun gewonnen, in den beiden vergangenen Jahren war der Bewerb wegen der Corona-Pandemie nicht entschieden worden. Die siebente Meisterschaft en suite fixierte der Serienchampion bereits vor zwei Wochen - mit einer Saisonbilanz von 17 Siegen in 18 Spielen und einem Torverhältnis von 73:1 sehr souverän. Das einzige Gegentor sowie den einzigen Punkteverlust hatte es mit einem 1:1 bei Vizemeister Sturm gegeben. Das vorentscheidende Duell mit den Steirerinnen um den Ligatitel gewannen die SKN-Frauen aber mit 4:0.

Jubel in St. Pölten: Sechstes Double in Serie für die SKN-Frauen

Routiniert: Die St. Pöltnerinnen sind das Siegen gewohnt

Grazerinnen ohne Chance

Sturm war auch im ersten Cup-Finale seiner Klubgeschichte auf verlorenem Posten. Dabei hatten die Grazerinnen bei 28 Grad im Schatten in Amstetten vor der Pause noch Paroli geboten. Vor den Augen von ÖFB-Teamchefin Irene Fuhrmann ging in der Anfangsphase keines der beiden Teams großes Risiko ein. Beim SKN kam die nach einer Verletzung von Amida Hamidovic früh eingewechselte Teamstürmerin Stefanie Enzinger nach ihrem im April erlittenen Meniskusriss einen Monat vor EM-Beginn zu ihrem Comeback.

Tore gelangen dem Favoriten vor 300 Zuschauern aber erst kurz vor der Pause. Nach einem langen Ball setzte sich Hickelsberger-Füller auf der rechten Seite durch und bediente ihre Sturmpartnerin Brunnthaler - 1:0. Wenige Minuten später verwertete Hickelsberger-Füller eine Flanke ihrer Nationalteamkollegin Enzinger selbst per Kopf.

Die Partie war von vielen Unterbrechungen und Behandlungspausen geprägt. Sturm bemühte sich auch nach Seitenwechsel, klare Chancen auf den Anschlusstreffer bleiben aber lange aus. St. Pölten war dem dritten Treffer deutlich näher. Die von Liese Brancão betreuten SKN-Frauen haben auf nationaler Ebene weiterhin seit Mai 2018 kein Spiel verloren. Die bisher letzte Cup-Niederlage der St. Pöltnerinnen liegt bereits fast ein Jahrzehnt zurück.

Liese Brancão (SKN-Trainerin): „Ich bin wirklich stolz auf meine Mannschaft. Wenn ich den Cuptitel mit einer Verletzung weniger tauschen könnte, würde ich es sicher machen. Wir müssen schauen, dass wir gut regenerieren. Die Saison war abnormal. Wir müssen schauen, dass wir wieder performen können und die Verletzungen verhindern.“

Melanie Brunnthaler (SKN-Torschützin): „Nach der ganzen verrückten Saison, die wir gespielt haben, ist es umso schöner. Es war schwer vom Personal her, jeder hat Kaderprobleme gehabt. Es ist umso schöner, dass wir da jetzt wieder oben stehen.“

Christian Lang (Sturm-Trainer): „Ich denke, mit der zweiten Halbzeit kann man zufrieden sein. Da haben wir noch einmal mobilisiert und versucht, alles rauszuholen. In der ersten Halbzeit haben wir Momente gehabt, da müssen wir noch lernen. Aber es war die beste Saison bis jetzt und auf die wollen wir aufbauen und wieder angreifen.“

Julia Magerl (Sturm-Abwehrchefin): „Großes Kompliment an die Mannschaft. Wir haben in dem Jahr mit sehr vielen Verletzungen und Ausfällen zu kämpfen gehabt. Leider hat es nicht gereicht. Ich glaube, die individuelle Qualität von St. Pölten war einfach besser. Hoffentlich kommen wir nächstes Jahr wieder ins Cup-Finale.“

Kommentare