Inter und Milan verbannen Ultras und setzen auf Hightech-Kontrollen

Inter Milan fans watch UEFA Champions League final in Milan
"Curva Nord" und "Curva Sud" vor dem Aus: Wegen krimineller Machenschaften innerhalb der Ultra-Szene ergreifen die Mailänder Klubs Maßnahmen

Die Mailänder Fußballklubs Inter Mailand und AC Milan gehen zur neuen Saison gegen „unerwünschte Fans“ vor. Wie die italienische Tageszeitung Corriere della Sera unter Berufung auf interne Vereinsquellen berichtet, haben die Traditionsvereine hunderten Anhängern aus Ultra-Gruppen den Zugang zu neuen Dauerkarten im Giuseppe-Meazza-Stadion verweigert.

Betroffen sind vor allem Mitglieder der organisierten Fanszenen beider Vereine. Dem Bericht zufolge tauchen viele dieser Personen in der Anti-Mafia-Ermittlung „Doppia Curva“ auf. Die italienischen Behörden werfen Mitgliedern beider Ultra-Gruppen Schwarzmarktgeschäfte mit Tickets, Schutzgelderpressung und Drogenhandel sowie Verbindungen zur kalabrischen Mafia 'Ndrangheta vor. 

"Unerwünschte Fans"

Somit ziehen laut Corriere della Sera die Vereine die Konsequenzen: Wer in den Ermittlungen auftauchte, durch Stadionverbote auffiel oder in gewalttätige Vorfälle verwickelt war, gilt als „unerwünschter Fan“ und soll keine Dauerkarte mehr bekommen - unabhängig vom laufenden Verfahren.

Auch die Gruppennamen "Curva Nord" (die Inter-Fankurve) und "Curva Sud" (die AC Mailand-Fankurve) sollen künftig nicht mehr offiziell verwendet werden. Ferner soll die Weitergabe von Tickets innerhalb der Kurven unterbunden werden; früher seien ganze Kartenkontingente über fingierte Namen und mit Aufschlägen weiterverkauft worden.

 Zusätzlich soll ein neues Sicherheitskonzept am Stadion eingeführt werden: Bereits zur Saison 2025/2026 sollen Gesichtserkennungskameras an den Drehkreuzen eingesetzt werden. Das Pilotprojekt könnte auch auf weitere Stadien in Italien ausgeweitet werden. 

Kommentare