Ralph Hasenhüttl will kein Teamchef werden
Als "Glücksfall" bezeichnet Harald Gärtner Ingolstadt-Trainer Ralph Hasenhüttl. Ex-Admira-Legionär Gärtner hat den Amateurverein als Geschäftsführer nach oben geführt, zur Leistungsexplosion ist es aber erst mit dem vor zwei Jahren engagierten Hasenhüttl gekommen.
Der 48-jährige gebürtige Grazer schmunzelt und meint in mittlerweile bundesdeutschem Idiom: "Als Spieler war ich gewohnt, Kritik zu bekommen. Das hat mich angespornt. Lob ist gefährlicher. Es fällt mir noch schwer, damit umzugehen."
Der Aufsteiger hat mit dem starken Saisonstart die Euphorie in der Audi-Stadt nochmals verstärkt: Wie bei allen Heimspielen gibt es auch heute beim Besuch der Hertha keine Karten mehr.
Bei dem von Sky organisierten Treffen gibt Hasenhüttl präzise und authentische Einblicke in seine Arbeit hinter dem anhaltenden Erfolgslauf – dabei wäre der Wunsch ein anderer: "Am liebsten wäre mir, wenn gar keiner unseren Erfolg genau analysiert. Aber es gibt schon so viele Interviewanfragen. Ich kann sie nur noch in Gruppenterminen erfüllen. Das ist auch der größte Unterschied zu früher in meiner täglichen Arbeit."
Die Arbeit endet oft spät. "Nach den Spielen spreche ich noch mit dem Vorstand. Und wenn wir nicht gewinnen, geh’ ich auch gerne durch den VIP-Klub, um die Eindrücke der Menschen einzufangen, die ja auch Kunden sind. Um Mitternacht sitz’ ich dann in meinem Büro und schau’ mir nochmals das Spiel auf DVD an, um runterzukommen."
Weniger Spiele hätte Hasenhüttl als Teamchef, der irgendwann auf Koller folgt. Hasenhüttl: "Es ehrt mich, wenn mein Name genannt wird. Aber ich steh’ am liebsten täglich auf dem Platz. Deswegen wäre dieser Job in nächster Zeit kein Thema."
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