Hinteregger wurde suspendiert

Gleich drei Tore wurden beim 1:4 von Österreichern erzielt. Hinteregger brachte Metalist per Eigentor in Führung (28.).
Erst vor zwei Wochen machte ihn Moniz zu Salzburgs Kapitän. Jetzt wirft der Trainer den 19-Jährigen aus dem Team.

Salzburg ist und bleibt der Chaosklub in der österreichischen Bundesliga. Nach den beiden Europa-League-Debakeln gegen Metalist Charkiw und der peinlichen 0:1-Heimpleite in der Bundesliga gegen den Vorletzten Mattersburg kam es nun zum nächsten Eklat.

Am Tag vor dem Bundesliga-Nachtragsspiel gegen Wacker Innsbruck wurde bekannt, dass Trainer Ricardo Moniz Martin Hinteregger in die zweite Mannschaft, die Salzburg Juniors, versetzt hat.

Führungsspieler

Dem U-21-Teamspieler war von Moniz erst vor zwei Wochen nicht nur die Rolle des Kapitäns aufgebürdet worden, sondern er wurde auch in die Rolle eines Führungsspielers gedrängt. "Alter ist in diesem Zusammenhang überhaupt nicht wichtig", hatte der Niederländer damals noch gemeint.

Warum er Hinteregger nun suspendiert hat, wollte Moniz in einer Pressekonferenz Dienstagmittag nicht näher erläutern. "Martin hat Fehler gemacht, die machen wir alle. Ich sehe das nicht tragisch, sondern als Lernprozess", erklärt er.

Und trotzdem: Es muss einiges vorgefallen sein, dass Moniz mitten in einer sportlichen Krise auf seinen neben Torhüter Walke konstantesten Spieler der letzten Wochen freiwillig verzichtet.

Noch dazu, wo in dieser Woche mit dem Spiel in Innsbruck und dem Gastspiel von Rapid am Samstag in Salzburg zwei vorentscheidende Partien auf dem Programm stehen.

Rund um Hinteregger gab es schon in den letzten Monaten immer wieder Gerüchte, dass er auch die Freuden des Lebens abseits des Fußballplatzes in vollen Zügen genießen soll. Nach der Pleite gegen Mattersburg soll der Kärntner wieder einmal die Nacht zum Tag gemacht haben. Damit dürfte der 19-Jährige in der Salzburger Mannschaft kein Einzelfall sein. Es sollen auch andere Spieler wegen Lokal-Touren durch die Salzburger Innenstadt bereits klubintern verwarnt sein.

Moniz selbst will von all dem nichts wissen. "Es war für mich das erste Mal", sagt der umstrittene Salzburg-Trainer. Dass es ein Fehler gewesen sein könnte, dass er den jüngsten aller Stammspieler zum Kapitän gemacht hat, sieht Moniz nicht so: "Das passt in meine Denkweise. Das hat ihm gutgetan." Gut getan? "Wenn du von deinem Trainer so viel Vertrauen bekommst, ist das ein Extrawert. Es ist seine Sache, wie er damit umgeht."

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