Hartbergs Präsidentin lässt im Lizenz-Kampf nicht locker

Hartbergs Präsidentin lässt im Lizenz-Kampf nicht locker
Brigitte Annerl bringt mit dem Klub Klage beim Ständig Neutralen Schiedsgericht ein. Sportlich wäre der Aufstieg geschafft.

15.000 Euro kostet der Gang vor das Ständig Neutrale Schiedsgericht der Bundesliga. Hartberg, das in erster und zweiter Instanz keine Lizenz für die höchste Spielklasse erhalten hat, geht diesen Schritt dennoch. Am Dienstag bringt der Klub Klage bei dieser dritten Instanz ein. Bis zum 28. Mai muss das Schiedsgericht entscheiden.

Vorgehalten werden den Hartbergern zwei Punkte. Zum einen, dass der Spielbetrieb zu spät ausgelagert worden sei. Unter Punkt 4.3.2.2 im Lizenzierungshandbuch der Bundesliga steht dazu: „Der lizenzwerbende Verein muss den Betrieb jener Mannschaft, die an der höchsten Spielklasse teilnehmen will, bis zur Abgabefrist der Lizenzantragsunterlagen (15. März) in eine Kapitalgesellschaft bestimmungsgemäß ausgegliedert haben. Für diese Ausgliederung gelten die Voraussetzungen gemäß Abschnitt 4.4.2.“

Hartberg hat den Spielbetrieb erst nach dem 15. März ausgegliedert. Nun klammert man sich an Punkt 4.4.2.1, in dem es heißt: „Ein ausgegliederter Spielbetrieb liegt vor, wenn der Spielbetrieb des Lizenzbewerbers zu irgendeinem Zeitpunkt des laufenden oder des zu lizenzierenden Spieljahres ausgegliedert war oder ist.“

Hartbergs Präsidentin Brigitte Annerl sagt diplomatisch: „Dieser Paragraf ist wichtig im Sinne der Gleichberechtigung der Klubs. Wir haben den Spielbetrieb rückwirkend mit 1. Jänner 2018 ausgegliedert. Die Gleichstellung ist damit gewahrt.“

Budget

Beim zweiten Punkt gehe es um die Darstellung des Budgets. Die Liga verlangt, dass die Ausgaben für den nötigen Stadionausbau in einem Budget, also jenem des Spielbetriebs, geführt werden. „Das ist für uns aber nicht möglich, weil das Stadion nicht uns, sondern der Gemeinde gehört. Der Ausbau wird direkt über die Gemeinde finanziert, wir koordinieren nur“, erklärt Annerl. Den Gemeinderatsbeschluss über den Ausbau des Stadions um 730.000 Euro gäbe es bereits. „Wir hoffen, über diese juristische Spitzfindigkeit drüber zu kommen“, sagt Annerl.

Rein sportlich hätte Hartberg durch einen 3:1-Sieg in Kapfenberg am Montag Platz zwei und den Aufstieg fixiert. Auf Relegations-Platz drei liegt vor der letzten Runde am Freitag Wr. Neustadt nach einem 1:0-Sieg gegen Innsbruck. Erhält Hartberg keine Lizenz, steigt der Dritte auf und die Relegation entfällt. Der Vierte (derzeit Ried, 1:1 in Wattens) bliebe dann auf der Strecke.

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