Besuch beim alten Chef

Nur ein paar Grenzsteine trennen Grödig und Salzburg. Trotzdem war der Wechsel vom Vorort in die Landeshauptstadt für Adi Hütter ein Quantensprung – sportlich, aber natürlich auch finanziell.
Im fünften Salzburger Derby sitzt der 44-Jährige erstmals nicht auf der Trainerbank von Grödig, sondern auf jener von Salzburg. In der Red-Bull-Arena, wo heute gespielt wird (16.30 Uhr, live ORFeins, Sky Sport Austria) ist das kurioserweise jene, auf der er schon vergangene Saison gesessen ist. Denn in Salzburg haben die Trainer ihre Sitzpositionen im Sommer getauscht.
Sportlich ist für den Vorarlberger aber jetzt alles ganz anders geworden. Mit Salzburg hat er den absoluten Erfolgsdruck, während er mit Grödig nur überraschen konnte. In den vier Derbys vergangene Saison ist ihm das aber nicht gelungen: 4:1 und 6:0 endeten die Spiele in der Red-Bull-Arena, 3:0 und 3:1 jene in der Untersberg-Arena – natürlich alle für Salzburg.
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Und trotzdem: Hütter machte vor den Augen des allmächtigen Red-Bull-Sportchefs Ralf Rangnick Werbung in eigener Sache. Besonders im ersten Derby vor ziemlich genau einem Jahr. Damals beherrschte der Aufsteiger den Tabellenführer eine Hälfte lang wie kaum eine andere Mannschaft vergangene Saison die Salzburger – und das nämlich mit deren Stärken. Das soll Rangnick äußerst imponiert haben und könnte schlussendlich der Toröffner für Hütter bei Red Bull gewesen sein.
Vor dem Wiedersehen mit seiner alten Mannschaft weiß er, was von ihm und seiner neuen Mannschaft erwartet wird: ein Heimsieg. "Wir dürfen uns keinen Ausrutscher erlauben", sagt Hütter. Nichtsdestotrotz stellt der Salzburg-Trainer klar, dass niemand die Grödiger unterschätzen werde, auch wenn die Gäste nach dem Europa-League-Spiel am Donnerstag in Chinsinau vielleicht angeschlagen sein mögen.
In Moldawien haben die Grödiger am Donnerstag zwar gewonnen, aber sich trotzdem nach der 3. Qualifikationsrunde aus dem Europa League, wo sie Hütter hingeführt hatte, verabschiedet.
Für Cican Stankovic könnte es heute das letzte Spiel im Dress von Grödig sein. Das Interesse eines noch geheim gehaltenen türkischen Vereins soll mittlerweile so konkret sein, dass sich Grödig-Manager Christian Haas mittlerweile einen Abgang seines Keepers durchaus vorstellen kann.
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