Greenpeace unterbricht Basel-Schalke

Eine Aktion der Umweltschutzorganisation Greenpeace hat am Dienstag für eine Unterbrechung der Champions-League-Partie des FC Basel gegen Schalke 04 gesorgt.
Vier Greenpeache-Kletterer seilten sich unmittelbar nach Anpfiff vom Dach des St. Jakob-Parks ab. Auf einem 28 Meter breiten Transparent wurde vor den Augen von UEFA-Präsident Michel Platini gegen den russischen UEFA- und Schalke-Sponsor Gazprom protestiert.
"Gazprom don't foul the arctic" stand auf dem Banner. Mit ihrer Aktion protestierten die Kletterer vor einem Millionen-TV-Publikum gegen die Ölbohr-Pläne des Gas- und Erdöl-Multis Gazprom in der Arktis und forderten die Freilassung der seit Tagen in Russland inhaftierten 30 Besatzungsmitglieder der "Arctic Sunrise".
Schiedsrichter Alberto Undiano pfiff die Partie nach etwa fünf Minuten wieder an.
Die 36.000 Zuschauer reagierten auf die ungebetenen Gäste mit Erstaunen - ebenso wie Platini in der Ehrenloge. Politische Statements duldet der europäische Verband nicht. Der Vorfall werde gemeldet, danach werde die UEFA entscheiden, ob Basel mit Sanktionen rechnen müsse, sagte ein Sprecher gegenüber dem Fernsehsender SRF.
Der FCB muss sich als verantwortlicher Gastgeber die Frage stellen lassen, wie es möglich war, dass mehrere Aktivisten mit Rucksäcken und schwerem Seilmaterial unbemerkt das Dach der Arena entern konnten. Beim Rückzug wurden die Kletterer von Stewards in Empfang genommen und der Polizei übergeben.
Tumulte schon vor Spielbeginn
Bereits vor Spielbeginn sind zwölf Menschen verletzt worden. Drei seien ins Krankenhaus gekommen, teilte die Schweizer Polizei mit. Vor dem St. Jakob Park in Basel habe sich eine Auseinandersetzung zwischen zwei Fangruppen angebahnt, schrieb die Polizei in einer Mitteilung am Mittwoch. Die Exekutive habe Gummischrot und Reizstoff eingesetzt.
Vor der Auseinandersetzung waren rund 700 Schalke-Fans vom Münsterplatz zum Stadion marschiert. Bereits auf dem Barfüsserplatz kam es laut Polizei zu Auseinandersetzungen zwischen den Fans von Basel und Schalke. Die Polizei habe im Zusammenhang mit dem Spiel insgesamt 27 Menschen festgehalten. 17 von ihnen seien Greenpeace-Aktivisten.
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