Glanzlose Favoriten
Zittersiege. 3:1. Klingt recht gut, überragend waren die Niederländer, die bei der WM in Brasilien bis ins Halbfinale vorgestoßen waren, aber nicht: Kasachstan wurde zwar besiegt, die Oranjes mussten aber bis zur 82. Minute zittern, ehe Ibrahim Afellay für das 2:1 sorgte. Am Ende traf ManUnited-Star Robin van Persie noch aus einem Elfer. Kampf und Krampf – und das, obwohl die Gäste nach einem Ausschluss ab der 64. Minute nur mit zehn Mann spielten. Das erste Gruppenspiel hatten die Niederländer in Tschechien (gestern 2:1 in der Türkei) verloren. Tabellenführer sind überraschend die Isländer. Nach dem 3:0 gegen die Türkei wurde auch Lettland mit demselben Ergebnis besiegt. In der Gruppe B siegte Israel auf Zypern 2:1. Austria-Legionär Omer Damari erzielte das erste Tor und bereitete den zweiten Treffer Ben Haim vor.
Ein anderer Favorit strauchelte beinahe in Palermo her: Giorgio Chiellini drückte dem wenig überragenden 2:1-Heimsieg der Italiener gegen Fußball-Zwerg Aserbaidschan seinen Stempel auf – der Juventus-Verteidiger erzielte alle Tore im Spiel. In der 44. Minute traf er zur Führung, in der 82. Minute zum Endstand. Dazwischen ließ er in der 76. Minute die Squadra Azzurra mit seinem Eigentor noch einmal kräftig zittern. Nach dem hart erkämpften Pflichtsieg führen die Italiener aber die Tabelle vor Kroatien an (1:0-Erfolg in Bulgarien).
Der Name Giorgio Chiellini fiel auch in einem anderen Zusammenhang auf. Denn der Verteidiger wurde im WM-Spiel gegen Uruguay von Luis Suárez in die Schulter gebissen. Nach der Sperre für neun Pflicht-Länderspiele feierte der Beißer sein Comeback. Kein recht erfreuliches: Die Südamerikaner kamen im Testspiel bei Saudi-Arabien nur zu einem 1:1 (0:0). Suárez wurde nach 70 Minuten für Abel Hernández ausgewechselt. Das Tor des zweifachen Weltmeisters resultierte aus einem Eigentor.
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