Gewerkschaft klagt Red Bull Salzburg

Ein Fußballspieler der New York Red Bulls mit den Händen vor dem Gesicht.
Die VdF reicht in Vertretung der aussortierten Spieler Joaquin Boghossian und Leonardo Klage gegen den Verein ein.

Salzburg droht nach der Suspendierung ungewünschter Profis ein Nachspiel. Die Vereinigung der Fußballer (VdF) teilte am Donnerstag mit, dass in Vertretung der aussortierten Spieler Joaquin Boghossian und Leonardo eine Klage eingebracht wurde. Gleichzeitig habe die Spielergewerkschaft den Klub beim Ethikkomitee der Bundesliga angezeigt.

   Der Uruguayer Boghossian  wurde wie Douglas und Cristiano (beide BRA)  Anfang September aus sportlichen Gründen vom Mannschaftstraining ausgeschlossen. Leonardo war hingegen schon Anfang Juli suspendiert worden, nachdem er seinen Kollegen Stefan Maierhofer in einem Interview mit dem Internetportal laola1.at öffentlich kritisiert hatte.

Alle absolvieren mittlerweile beim Red-Bull-Klub FC Liefering  ihre Einheiten. Mit dem Anfang September ebenfalls eliminierten Schweden Rasmus Lindgren, der ebenfalls mit Klage gedroht hatte, hat sich Salzburg bereits auf eine Vertragsauflösung geeinigt.

Der VdF sieht ein Verhalten, das "bisher nur in einschlägig bekannten osteuropäischen Ländern anzutreffen und daher schärfstens abzulehnen ist". Bei einer Überprüfung der Spielerverträge von Salzburg habe sich herausgestellt, dass diese einen Passus enthalten, wonach den Spielern das Recht auf Training mit der Profimannschaft vorenthalten wird. Es liege somit ein eindeutiger Verstoß gegen die einschlägigen Bestimmungen des Kollektivvertrages vor.

Ärztliche Behandlung

Weiters beweist dies laut der VdF auch die Tatsache, dass der Verein eine solche Vorgangsweise bei möglicherweise missliebigen Spielern bereits bei Vertragsabschluss in Erwägung zieht.

   "Wenn den betroffenen Spielern ein Fehlverhalten zur Last gelegt worden wäre, dann hätte Red Bull Salzburg mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen reagiert. Daher zielt diese Maßnahme ausschließlich darauf ab, die Spieler mit psychischem Druck zur Auflösung ihrer bestehenden Verträge zu bewegen", erklärte VdF-Geschäftsführer Rudolf Novotny.

   Wie die Gewerkschaft mitteilte, befindet sich Leonardo aufgrund des Verhaltens des Vereines seit einiger Zeit auch in ärztlicher Behandlung.

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