Starke Anti-Rassimus-Gesten vor Beginn des MLS-Turniers in den USA
Mit einem deutlichen Zeichen gegen Rassismus ist die Major League Soccer in ihr Turnier nach der Corona-Pause gestartet. Vor dem 1:2 des David-Beckham-Klubs Inter Miami gegen Orlando City SC um den Siegtorschützen Nani gingen die Fußballer am Mittwochabend gleich zweimal auf ein Knie und zeigten damit die gleiche Geste wie Football-Quarterback Colin Kaepernick, als er gegen Polizeigewalt gegen Schwarze und Rassismus protestierte.
„Das haben wir alles selbst organisiert“, sagte Justin Morrow vom Toronto FC dem TV-Sender ESPN. Der Verteidiger steht der Vereinigung Black Players for Change (Schwarze Spieler für Wandel) vor.
Zuerst gab es eine gemeinsame Aktion der Teams mit schwarzen Fußballern der anderen Mannschaften, die minutenlang alle ihre rechte Faust in einem schwarzen Handschuh in die Luft streckten wie einst Tommie Smith und John Carlos bei den Olympischen Spielen 1968. Unmittelbar vor dem Anpfiff gingen dann die Spieler von Miami, Orlando und die Schiedsrichter erneut auf ein Knie. Auf TV-Bildern waren keine Spieler zu sehen, die stehen blieben.
Große Blase
Alle Teams sind in einer großen Blase. Die Mannschaften wohnen und spielen - wie auch bald die Basketball-Teams der NBA - auf dem Gelände des ESPN Wild World of Sports im Vergnügungspark Disney World in Florida. Nach dem Wettbewerb mit dem Finale am 11. August soll die nach zwei Spieltagen unterbrochene reguläre MLS-Saison fortgesetzt werden, ehe die Playoffs folgen.
Sportlicher Anreiz des Florida-Turniers: Die Punkte aus den Gruppenspielen zählen für die reguläre Saison, der Sieger erhält zudem ein Ticket für die Concacaf-Champions-League.
Keine normalen Stadien
Schon vor dem Start in den Wettkampf musste der FC Dallas wegen zahlreicher Coronavirus-Fälle im Team auf die Teilnahme verzichten. Weil inzwischen auch bei Nashville SC mindestens neun Profis mit dem Virus infiziert sind, wurde die eigentlich ebenfalls für den Mittwochabend geplante Partie gegen Chicago Fire abgesagt. „Wenn wir der Meinung sind, dass Nashville nicht am Turnier teilnehmen kann, dann treffen wir diese Entscheidung in der Nacht“, sagte MLS-Boss Don Garber in der Halbzeit.
Zuschauer sind bei den Spielen nicht erlaubt. Die Partien werden auch nicht in normalen Stadien ausgetragen. Das Feld der Partie Orlando gegen Miami erinnerte an ein Trainingsfeld, war umrahmt von Werbebanden und großen blauen Planen, auf die in einigen Einstellungen der TV-Übertragung digital Werbung gespielt wurde. Auch im Mittelkreis war in vielen Einstellungen groß das eingeblendete Logo eines Sponsors zu sehen.
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