Salzburg steht im Play-off der Champions-League

Im dritten Versuch hat es also geklappt: Erstmals steht Salzburg in der Ära von Sportchef Ralf Rangnick im Play-off der Champions League. Gegen Karabach Agdam wurde am Abend das Rückspiel vor immerhin mehr als 20.000 Zuschauern in der Red-Bull-Arena mit 2:0 gewonnen und so der 1:2-Rückstand aus dem ersten Duell wettgemacht.
Salzburg-Trainer Adi Hütter wollte offensichtlich auf Nummer sicher gehen. Von den Neuzugängen stand nur Peter Ankersen in der Startelf. Der Däne spielte aber nur, weil Rechtsverteidiger Christian Schwegler beim Hinspiel in Baku ausgeschlossen worden war. Also praktisch jene Elf, die in der vergangenen Saison in der Europa League so überzeugend agiert hatte, sollte es gegen Karabach Agdam richten – in einem Spiel, das so verlief, wie es alle in Salzburg erwartet hatten. Aserbaidschans Meister spielte extrem defensiv. Trainer Gurban Gurbanov hatte sogar Spielmacher Chumbinho geopfert und mit Ilgar Gurbanov einen fünften Verteidiger aufgeboten.
Salzburg tat sich schwer in den ersten Minuten. Zwar war der Ball praktisch immer in der Hälfte der Aseris, aber in den Strafraum kam Österreichs Meister damit nicht. Immer wieder wurden die Angriffsbemühungen von Karabach gestoppt.
Hinteregger per Kopf
Erst ein Eckball brachte Torgefahr. Und nicht nur das, dieser brachte das so wichtige 1:0: Martin Hinteregger beförderte den Ball per Kopf unter kräftiger Mithilfe von Agdams Keeper Ibrahim Sehic ins Tor (18.). Salzburg stand damit bereits im Play-off. Agdam benötigte nun unbedingt ein Tor, Solospitze Vüqar Nadirov tauchte auch gefährlich vor dem Tor auf, Keeper Peter Gulacsi konnte aber auf Raten abwehren (27.).
Österreichs Meister verstand den Warnschuss, erhöhte den Druck und zwang den Gegner zu Fehlern. Auch Sehic, der im Hinspiel toll gehalten hatte, wirkte verunsichert. Einen Schuss von Kevin Kampl ließ der Bosnier abprallen, Hinteregger staubte ab – 2:0 (34.). Kurios: Der Innenverteiger hatte auch schon vor drei Jahren gegen Omonia Nikosia im Europa-League-Play-off zum 1:0-Endstand getroffen, als die Salzburger zuletzt eine 1:2-Hinspielniederlage aufholen mussten.
Souverän
Ein drittes Tor hätte die Aufstiegsfrage früh entschieden. Salzburg tat auch einiges dafür, drückte weiter und hielt das Spiel dadurch weit vom eigenen Tor entfernt. Doch die ganz großen Chancen fehlten zunächst. Die Spannung blieb erhalten, denn schon ein Treffer Karabachs hätte eine Verlängerung bedeutet. Aber die Gäste, die den gesperrten Stürmer Reynaldo nicht adäquat ersetzen konnten, kamen nicht gefährlich in die gegnerische Hälfte. Alan hätte alles klar machen müssen, schoss Sehic aber an (71.). Aber auch zwei Treffer reichten schlussendlich zum Aufstieg.
Schon am Freitag findet in Nyon die Auslosung des Play-offs statt. Salzburg gehört zu den fünf gesetzten Klubs, kann deshalb nicht auf Steaua Bukarest, APOEL Nikosia und BATE Borisow treffen. Mögliche Gegner sind hingegen Malmö, Slovan Bratislava und Legia Warschau.
Tore: 1:0 (18.) Hinteregger
2:0 (34.) Hinteregger
Salzburg: Gulacsi - Ankersen, Ramalho, Hinteregger, Ulmer - Kampl (86. Bruno), Ilsanker (73. Keita), Ch. Leitgeb, Mane - Alan (79. Sabitzer), Soriano
Karabach: Sehic - Qurbanov (20. Yusifov), Medvedev (60. Guliyev), Sadigov, Hüseynov, Agolli - George, Qarayev, Richard, Danilo (55. Chumbinho) - Nadirov
Gelbe Karten: keine bzw. Medvedev, Danilo, Guliyev, Yusifov
Adi Hütter (Salzburg-Trainer): "Man darf schon sagen, dass die Erleichterung sehr groß ist. Man hat auch heute gesehen, dass Karabach Agdam eine gute Mannschaft ist. Wir haben alles hineinwerfen müssen. Mit zwei Toren ist Martin Hinteregger der Mann des Spiels. Wir hätten aber noch mehrere Chancen gehabt, um für mehr Ruhe zu sorgen. Der Beginn war ein bisschen holprig, dann glaube ich schon, dass wir die bessere Mannschaft waren. Wir werden im Play-off alles versuchen, damit wir das ganz große Ziel, nämlich die Champions-League-Gruppenphase, erreichen."
Martin Hinteregger (Salzburg-Doppeltorschütze): "Es ist großartig. Wir haben gewusst, wie schwer das Spiel ist. Wir sind einfach nur glücklich, dass wir weitergekommen sind. Der Druck war schon sehr groß auf uns. Es ist eher selten, dass ich Tore schieße. Bei den wichtigen Toren bin ich dann aber doch öfters da - wie damals gegen Nikosia. Jetzt glaube ich, dass wir bereit sind für die Champions League."
Stefan Ilsanker (Salzburg-Mittelfeldspieler): "Ich bin riesig erleichtert, das Mitzittern auf der Bank war unglaublich. Ich denke, wir haben uns das verdient. Wir waren schon im Hinspiel die bessere Mannschaft. Wir sind eine geile Truppe mit viel Herz und haben uns das richtig, richtig verdient. Die anderen sind vielleicht zwei Mal gefährlich geworden, wir hatten Chancen auf drei, vier oder fünf Tore."
Kevin Kampl (Salzburg-Mittelfeldspieler): "Ein 1:0 hätte uns gereicht, wir haben 2:0 gewonnen. Ich glaube, dass wir durchaus Chancen hatten für fünf Tore. Die haben wir leider nicht genutzt. Karabach ist aber nur zwei Mal gefährlich vor unser Tor gekommen. Das Problem war schon, dass da ein bisschen Druck auf der Mannschaft lastet, wenn du mit einem 1:2 aus Karabach kommst. Ich finde aber, dass wir verdient in der nächsten Runde sind."
Zenit St. Petersburg - Apollon Limassol 3:0 (0:0). Hinspiel 0:1
APOEL Nikosia - HJK Helsinki 2:0 (2:0). Hinspiel 2:2
FC Kopenhagen - Dnjepr Dnjepropetrowsk 2:0 (1:0). Hinspiel 0:0
Partizan Belgrad - Ludogorets Razgrad 2:2 (2:2). Hinspiel 0:0
Celtic Glasgow - Legia Warschau 0:2 (0:1). Hinspiel 1:4
Dinamo Zagreb - Aalborg BK 0:2 (0:1). Hinspiel 1:0
Malmö FF - Sparta Prag 2:0 (1:0). Hinspiel 2:4
Sheriff Tiraspol - Slovan Bratislava 0:0. Hinspiel 1:2
Steaua Bukarest - FK Aktobe 2:1 (2:0). Hinspiel 2:2
Besiktas Istanbul (Kavlak spielte durch) - Feyenoord Rotterdam 3:1 (1:0). Hinspiel 2:1
Dienstag:
BATE Borisow - VSC Debrecen 3:1 (1:1). Hinspiel 0:1
Maccabi Tel Aviv - NK Maribor 2:2 (1:1). Hinspiel 0:1
Panathinaikos Athen - Standard Lüttich 1:2 (1:2). Hinspiel 0:0
OSC Lille - Grasshoppers Zürich 1:1 (1:1). Hinspiel 2:0
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