Nächster Rückschlag für ÖFB-U21-Team in der EM-Qualifikation

U21-EM IN ITALIEN - TRAINING DES ÖFB TEAMS: WOLF
Nach dem knappen 1:2 gegen England, das die dritte Niederlage bedeutet, sind die EM-Chancen deutlich gesunken.

Österreichs U21-Fußball-Nationalteam hat auf dem Weg zur EM 2021 den nächsten Rückschlag kassiert. Kapitän Marco Friedl und Co. verloren am Dienstag in Ried gegen den weiter makellosen Gruppe-3-Leader England trotz starker Leistung mit 1:2. Die ÖFB-Auswahl zeigte die erhoffte Reaktion nach der 1:5-Abfuhr gegen Albanien am Freitag, blieb aber wie auch schon beim 1:5 in England ohne Punktgewinn.

Die Engländer fixierten dank Toren von Goalgetter Eddie Nketiah (27.), der schon im Hinspiel dreimal getroffen hatte, und Ben Godfrey (50.) den sechsten Sieg im sechsten Spiel und haben damit den Gruppensieg und das damit verbundene EM-Ticket schon so gut wie in der Tasche. Die Österreicher müssen darauf hoffen, am Ende als einer der fünf besten Pool-Zweiten dazustehen, haben da nach der bereits dritten Niederlage im siebenten Spiel allerdings eher schlechte Karten. Ein Treffer von Patrick Schmidt (60.) war zu wenig für ein durchaus leistungsgerechtes Remis.

Ried, Josko Arena

Tore: Schmidt (60.) bzw. Nketiah (27.), Godfrey (50.)

Österreich: Ehmann - Reiter, Klarer, Maresic (53. Müller), Friedl - Demaku (90. Meister), Aiwu - P. Schmidt (64. Demir), Wolf, Arase (90. Schmid) - Raguz (64. Grüll)

Gelbe Karten Österreich: Raguz, Reiter, Demaku, Müller, Friedl, Schmid

In Elbasan: Albanien - Andorra 3:1 (0:1)

Tabelle:
1. England    6  6 0 0  21:4   18
2. Österreich 7  4 0 3  17:13  12
3. Albanien   8  3 2 3  15:16  11
4. Türkei     7  2 1 4   8:14   7
5. Kosovo     6  2 0 4   8:15   6
6. Andorra    6  1 1 4   6:13   4

Modus: Die neun Gruppensieger und die fünf besten Zweiten qualifizieren sich für eine Gruppenphase vom 24. bis 31. März 2021 in Ungarn und Slowenien. Dort bestreiten vom 31. Mai bis 6. Juni die jeweiligen Top Zwei der vier Gruppen die Endphase ab dem Viertelfinale im K.o.-Format. Erstmals in den Finalphasen gibt es 16 Teilnehmer.

Weitere ÖFB-Spieltermine: Kosovo - Österreich (9. Oktober/19.00 Uhr, Pristina), Türkei - Österreich (13. November), Österreich - Andorra (17. November)

Neu zusammengestellt

ÖFB-Spordirektor Peter Schöttel nahm in seiner zweiten Partie als Interimstrainer für den wegen eines leichten Herzinfarktes fehlenden Teamchef Werner Gregoritsch vier Änderungen vor. Dominik Reiter und Christoph Klarer verhalf er zu ihren Debüts, zudem standen auch Emanuel Aiwu und Schmidt neu in der Startformation. Zwei Änderungen waren durch die Ausfälle von Alexandar Borkovic (verletzt) und Lukas Malicsek (gesperrt) unvermeidbar.

Die neu zusammengestellte Truppe hatte zu Beginn Glück, dass ein Nketiah-Kopfball daneben ging (5.). Sonst hatte man die favorisierten Gäste gut im Griff - mit einer unrühmlichen Ausnahme. Frankreich-Legionär Dario Maresic ließ sich bei einer Unachtsamkeit von Nketiah den Ball abknöpfen und der Arsenal-Legionär ließ sich diese Chance nicht entgehen, schupfte den Ball über Fabian Ehmann hinweg ins Netz. Die Hausherren gestalteten das Geschehen mehr als offen, oftmals fehlte allerdings der letzte Pass oder im Fall von Marko Raguz (39.) die Kaltschnäuzigkeit im Abschluss.

Anschlusstreffer war zu wenig

Den Wiederbeginn verschliefen die Österreicher. Ehmann konnte bei einem Sessegnon-Schuss (47.) in höchster Not noch retten. Drei Minuten später traf der am langen Eck nicht gedeckte Ben Godfrey mit einer Direktabnahme nach einem Hudson-Odoi-Eckball zum 0:2. Die Hausherren zeigten sich davon unbeeindruckt und legten noch einmal einen Gang zu, wobei vieles über Aktivposten Hannes Wolf lief. Der Neo-Gladbacher leistete mit einem schönen Dribbling und perfekter Hereingabe die Vorarbeit für den Anschlusstreffer von Schmidt.

In der 64. Minute reklamierte Wolf nach einem Zweikampf im Strafraum vergeblich Elfmeter - wohl die richtige Entscheidung. Bei einem gut angetragenen Friedl-Freistoß fehlte nicht viel (83.).

In den Spielen im Kosovo (9. Oktober), in der Türkei (13. November) und gegen Andorra (17. November) zählen jetzt nur noch Siege. Der Vorsprung auf den Dritten Albanien, der ein Spiel mehr ausgetragen hat, schrumpfte auf einen Punkt.

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