Fußball nach 7 Jahren Bürgerkrieg: Ein Funken Hoffnung für Libyen

Fußball nach 7 Jahren Bürgerkrieg: Ein Funken Hoffnung für Libyen
Erstmals nach dem Bürgerkrieg durfte die Nationalmannschaft wieder in der Heimat spielen. Die Fans haben sehnsüchtig darauf gewartet.

Sieben Jahre haben die Fußballfans im vom Bürgerkrieg geplagten Libyen darauf gewartet, dass die Nationalmannschaft wieder ein Spiel in Libyen austrägt.

Am Donnerstagabend vor einer Woche fand in Libyens zweitgrößter Stadt Bengasi dieses fast historische Fußballspiel statt. Zuvor hatte der afrikanische Kontinentalverband CAF die Sicherheitswarnung (sie galt seit 2014) für die Hauptstadt Tripolis und das unweit der ägyptischen Grenze gelegene Bengasi aufgehoben. Dort fand im Rahmen der Qualifikation für den Afrika-Cup, der 2022 in Kamerun stattfindet, das Spiel der Libyer gegen Tunesien statt.

Nicht nur die Fußballfans verfolgten jedes Detail der Spielvorbereitung. So passierte der Übertragungswagen des libyschen Sportfernsehens Al Rasmia aus Tripolis ohne Probleme die ehemalige Frontlinie bei Sirte und erreichte Bengasi.

Von Minen befreit

Die 800 Kilometer lange Küstenstraße wurde erst in der Woche vor dem Spiel von Minen befreit. Bis Ende letzten Jahres hatte die Armee des in Ost-Libyen herrschenden Feldmarschalls Chalifa Haftar versucht, Tripolis einzunehmen. Erst als der Einheitsregierung in Tripolis die Türkei mit Waffen und syrischen Söldnern zu Hilfe kam, zog sich der von russischen und ägyptischen Militärberatern unterstützte Haftar zurück. Seit Jänner ist der Krieg vorbei, die neue Einheitsregierung von Premier Abdulhamid Dabeiba versucht, die Kriegsparteien zu versöhnen. In dem Fußballspiel sahen viele einen Hoffnungsschimmer, dass Krieg und Spaltung des Landes Vergangenheit sind.

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