Trauertag für den österreichischen Fußball

10. Mai 1969: Köglberger (re.) im Duell mit Deutschlands Vogts
Todesfälle: Ex-Teamkapitän Köglberger starb mit 72 Jahren, Ex-Sport-Club-Stürmer Knoll mit 80.

Die Fußballer der Austria, des LASK, des Wiener Sport-Clubs und der Nationalelf laufen zu ihren nächsten Spielen mit Trauerflor ein. Innerhalb weniger Stunden trafen am Montag Todesnachrichten von zwei einstigen österreichischen Fußballgrößen ein. Von Helmut Köglberger und Adi Knoll.

Köglberger hatte dem LASK 1965 nicht nur zum ersten (und bislang einzigen) Meistertitel verholfen, sondern es als erster dunkelhäutiger Sportler zum österreichischen Nationalspieler gebracht. Aufgewachsen als Sohn einer Oberösterreicherin und eines US-Besatzungssoldaten in Sierning, erlebte Köglberger eine harte, von Vorurteilen geprägte Kindheit, ehe sein Fußballtalent unübersehbar war. Köglberger stürmte 28 Mal fürs ÖFB-Team, wurde Schützenkönig und Publikumsliebling. Im letzten Jahrtausend überstand er eine schwere Gehirn-OP.

Köglberger engagierte sich für ein Sozialprojekt in Nairobi, das von der UNESCO ausgezeichnet wurde. Obwohl gesundheitlich angeschlagen, flog er wiederholt nach Kenia, wo einer seiner Söhne der Projektleiter ist. Nach langer, geduldig ertragener Krankheit hat des Herz des 72-Jährigen Helmut Köglberger endgültig zu schlagen aufgehört.

Legendär

Adi Knoll, der mit Köglberger 1969 bei der Wiener Austria Meister wurde, hatte der legendären Mannschaft des Wiener Sport-Clubs angehört, die vor 60 Jahren Juventus mit 7:0 deklassierte. Die bevorstehende kleine Jubiläumsfeier kann der 21-fache Ex-Internationale nicht mehr erleben. Knoll starb im 81. Lebensjahr.

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