Korruptionsverdächtiger FIFA-Vize wird ausgeliefert

Sepp Blatter wird von einem Mann mit einer FIFA-Krawatte umarmt.
Der Paraguayer Napout erklärt sich mit der Auslieferung an die USA einverstanden.

Der in der Schweiz festgenommene FIFA-Vizepräsident Juan Angel Napout wird an die USA ausgeliefert. Der unter Korruptionsverdacht stehende Chef des südamerikanischen Fußballverbandes CONMEBOL habe sich mit diesem Schritt einverstanden erklärt, teilte das Schweizer Bundesamt für Justiz am Dienstag mit.

In einem "vereinfachten Verfahren" sei deshalb die Auslieferung des Paraguayers an die Amerikaner bewilligt worden. Napout müsse innerhalb von zehn Tagen von einer US-Polizeieskorte abgeholt und in die Vereinigten Staaten gebracht werden, hieß es. Über den genauen Zeitpunkt wollte die Behörde zunächst keine Angaben machen. Die US-Justiz wirft Napout vor, beim Verkauf von Marketingrechten an Sportvermarktungsfirmen im Zusammenhang mit der Austragung von Turnieren in Lateinamerika Bestechungsgelder in Millionenhöhe erhalten zu haben.

Naput war wie sein Vizepräsidenten-Kollege Alfredo Hawit aus Honduras am Donnerstag vor einem Treffen des FIFA-Exekutivkomitees in Zürich von der Polizei festgenommen worden. Die Ethikkommission des Fußball-Weltverbandes sperrte beide daraufhin vorläufig für 90 Tage. In einer ersten Anhörung unmittelbar nach seiner Festnahme hatte sich Napout nach Schweizer Angaben einer Auslieferung noch widersetzt.

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