Kein Ende - Blatter schlägt um sich
Joseph Blatter sitzt zwar weiter auf dem Sessel des FIFA-Präsidenten. Beendet ist das Thema rund um die Machenschaften des Fußball-Weltverbandes, konkret der Verdacht der groß angelegten Korruption, noch lange nicht.
So hat der frühere Chef des Organisationskomitees der WM in Südafrika 2010 eine Sonderzahlung von zehn Millionen Dollar (9,12 Mio. Euro) bestätigt. Das sei jedoch keine Bestechung der FIFA, wie US-Behörden vorgeworfen hatten, meinte Danny Jordaan. Das Geld sei 2008 an die Konföderation von Nord- und Mittelamerika (CONCACAF) bezahlt worden, um den Sport dort zu fördern. CONCACAF-Präsident war zu diesem Zeitpunkt FIFA-Vizepräsident Jack Warner, der diese Woche aufgrund der Bestechungsvorwürfe der US-Justiz vorübergehend festgenommen worden war.
Blatter setzt die Attacken gegen UEFA-Chef Michel Platini und DFB-Präsident Wolfgang Niersbach indes fort. Über Platini erzählte Blatter, dass dieser ihm in seinem Büro in der FIFA-Zentrale zur Mittagszeit am Donnerstag vorgeschlagen habe, "einen guten Whisky unter Freunden" zu trinken. Dies habe er abgelehnt. Blatter habe auch mit Franz Beckenbauer telefoniert. "Er sagte mir, er habe den deutschen Verbandspräsidenten zusammengefaltet, weil der gegen mich stimmte", sagte Blatter. Beckenbauer bestreitet dies.
Übrigens läuft das Verfahren der FIFA-Ethikkommission gegen Beckenbauer weiter. "Ich kann bestätigen, dass Berichte, das Verfahren werde ergebnislos eingestellt, falsch sind", sagte Andreas Bantel, der Sprecher des Vorsitzenden der Untersuchungskommission. "Das Verfahren läuft weiter", ergänzte Bantel.
Beckenbauer hatte wie alle Mitglieder des FIFA-Exekutivkomitees, die bei der skandalumwitterten WM-Vergabe an Russland 2018 und Katar 2022 beteiligt gewesen waren, vor den Ermittlern der FIFA-Kommission aussagen müssen. Als er dies zunächst verweigerte, wurde er im Sommer 2014 provisorisch für 90 Tage für alle Fußball-Aktivitäten gesperrt.
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