Heißsporn Gattuso macht den Trappatoni

Eine Wutrede à la Trappatoni. Einziger Unterschied: Gattuso hielt sie in ausbaufähigstem Englisch.

März 1998, Säbener Straße in München: Giovanni Trappatoni hält wohl die legendärste Pressekonferenz der deutschen Bundesliga-Geschichte und macht sich damit unsterblich. In ausbaufähigstem Deutsch rechnete er mit seinen Spielern schonungslos ab. Mit Sätzen wie, "Strunz ist zwei Jahre hier, hat gespielt zehn Spiele, ist immer verletzt. Was erlauben Strunz?" oder "Ist klar diese Wörter, ist möglich verstehen, was ich hab' gesagt? Danke." brachte er die ganze Fußball-Welt zum schmunzeln.

"I want my players, play with balls"

Trappatonis italienischer Landsmann Gennaro Gattuso sorgte schon als Spieler des Öfteren durch seine Ausraster für Schlagzeilen. Und als Trainer scheint er dort weiterzumachen, wo er als Spieler aufgehört hat. Gerade einmal vier Spieltage ist der 36-jährige Italiener beim griechischen Erstligisten OFI Kreta im Amt und schon gingen das erste Mal die Pferde mit ihm durch.

Der kleine Klub rangiert momentan auf Tabellenplatz elf, wird jedoch schon stark mit öffentlicher Kritik konfrontiert und dies passt dem italienischen Heißsporn überhaupt nicht. Als dann noch einige Journalisten "falsche Fragen" stellen, kann sich Gattuso nicht mehr halten, redet sich in Rage und verteidigt den Klub aus Kreta: "Das hier ist nicht Real Madrid oder Barcelona. Das ist ein kleines Team mit vielen Problemen. Ich will, dass meine Spieler mit Herz und Eiern auftreten."

Weitere Vulkane in der Coachingzone:

Kommentare