Ex-Bulle schießt Maribor ins Play-off
Der Name Agim Ibraimi wird nur Salzburger Insidern etwas sagen. In Slowenien ist der noch 25-Jährige aber so etwas wie ein Star. Besonders bei den Fans von NK Maribor steht der Mazedonier ganz hoch im Kurs.
Am Dienstag war Ibraimi maßgeblich daran beteiligt, dass sich der slowenische Meister wieder für das Champions-League-Play-off qualifizieren konnte. Er erzielte beide Tore beim 2:2 gegen Israels Meister Maccabi Tel Aviv, der sein Heimspiel in Larnaca auf Zypern austragen musste. Nach dem 1:0 im Hinspiel reichte das Remis den Slowenen, bei denen übrigens auch der Ex-Austrianer Dare Vrsic in der Startelf stand, zum Aufstieg.
Star des Abends war aber der Ex-Salzburger. 2006 war Ibraimi unter dem damaligen Red-Bull-Nachwuchschef Heinz Hochhauser aus Mazedonien nach Salzburg geholt worden. Bei seinem Stammverein KF Shkëndija in seiner Geburtsstadt Tetovo hatte Ibraimi schon mit 16 Jahren in der obersten Liga debütiert und galt als großes Talent. Das beweisen auch zehn Treffer in 49 Erstliga-Spielen.
Keine Chance
In Salzburg war es für ein Talent damals aber nicht einfach. Trainer Giovanni Trapattoni hatte seinen Stammkader, mit dem er intensiv arbeitete. Der Nachwuchs der Salzburger interessierte den Italiener nicht wirklich.
Legendär ist eine Episode: Nach vielen Monaten in Österreich war der Italiener überredet worden, sich einmal ein Spiel der Salzburg Juniors anzuschauen. Danach war er gefragt worden, wer ihm nun positiv aufgefallen sei. Trapattoni antwortete: "Die Nummer 20." Die trug Adi Hütter. Der damals 36-Jährige, der ja mittlerweile einer der Nachfolger von Trapattoni auf der Salzburger Trainerbank ist, ließ seine Karriere bei den Red-Bull-Juniors ausklingen.
Für junge Spieler war es unter Trapattoni schwierig, Fuß zu fassen. Ibraimi pendelte zwischen der Akademie-Mannschaft und den Juniors hin und her. Nach zwei Jahren in Österreich hatte der Mazedonier mit albanischen Wurzeln gerade einmal 17 Spiele absolviert.
Viele Stationen
Ibraimi verließ Salzburg 2008 und wechselte nach Laibach zu Olimpija. Er schoss den Traditionsklub gleich in seiner ersten Saison mit zehn Toren zurück in die oberste Spielklasse. 2010 zog es Ibraimi in die Türkei. Bei Eskişehirspor fand er sich aber noch weniger zurecht als in Salzburg und wechselte nach sechs Monaten zum slowenischen Klub Nafta Lendava. Wirklich in Schwung kam Ibraimis Karriere aber erst nach seinem Transfer zu NK Maribor im Sommer 2011. Er debütierte in der Champions-League-Qualifikation gegen F91 Düdelingen und erzielte gleich ein Tor.
Mit Maribor wurde Ibraimi unter Sturm-Coach Darko Milanic 2012 und 2013 slowenischer Meister. 2012 wurde er zum "Fußballer des Jahres" von Mazedonien gewählt, im Sommer 2013 zum besten Spieler der slowenischen PrvaLiga.
Durch seine starken Auftritte in der Europa League wurden auch Klubs aus Europas Topligen auf Ibraimi aufmerksam. Vor einem Jahr wechselte er leihweise in die Serie A zu Cagliari. Beim Verein aus Sardinien ging es allerdings drunter und drüber. Ibraimi pendelte zwischen Startelf und Ersatzbank, schoss lediglich zwei Tore in 25 Einsätzen. Nach Beendigung des Leihvertrages wechselte der 26-fache mazedonische Teamspieler retour nach Slowenien, um mit Maribor endlich die Champions League zu erreichen. Nach dem Einzug ins Play-off muss Sloweniens Meister noch einen Gegner ausschalten, um sich erstmals seit 1999 für Europas Eliteliga zu qualifizieren.
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