Ex-FIFA-Vize gesteht schwere Korruption in Südamerika

Ein älterer Mann mit brauner Jacke und blauem Ordner wird von Sicherheitsleuten begleitet.
Eugenio Figueredo belastete Gorka Villar, Mitglied im 15-köpfigen FIFA-Reformkomitee, schwer.

Der frühere FIFA-Vizepräsident Eugenio Figueredo hat nach seiner Auslieferung nach Uruguay ein millionenschweres Korruptionsnetz in Südamerika eingestanden. Viele Spitzenfunktionäre dürften nun zittern, weil der 83-Jährige nichts mehr zu verlieren hat.

Figueredo war im Mai mit sechs weiteren Funktionären in der Schweiz festgenommen worden. Nach der Auslieferung am Heiligabend wurde er ins Gefängnis der Hauptstadt Montevideo eingeliefert. Kurz darauf musste er mit Herzproblemen in eine Klinik verlegt werden.

Figueredo habe eingeräumt, "große Summen Geld" bekommen zu haben. Er soll auch ausgesagt haben, dass zehn Chefs nationaler Verbände in Südamerika Bestechungsgeld kassiert haben, zum Beispiel beim Handel mit TV-Rechten. Figueredo war von 1993 bis 2013 Vizepräsident des südamerikanischen Verbandes COMNEBOL und seit 2013 Präsident.

TV-Events

Laut der Zeitung El Observador soll Figueredo die Funktionsweise des Korruptionsnetzes und die TV-Sender offengelegt haben. Die südamerikanische Champions League, die Copa Libertadores, die Copa América oder die WM-Qualifikation sind in Südamerika lukrative TV-Ereignisse. Durch Preisabsprachen mit Funktionären kann der Wettbewerb ausgehebelt worden sein und den Teams dadurch höhere Einnahmen entgangen sein.

Figueredo belastete Gorka Villar, Mitglied im 15-köpfigen FIFA-Reformkomitee, schwer. Der Sohn von FIFA-Vizepräsident Angel Maria Villar ist Generaldirektor des südamerikanischen Verbandes – er soll uruguayische Klubs erpresst haben. Dabei soll es um die Rücknahme von Anzeigen der Vereine im Jahr 2013 gegangen sein, die sich durch die Korruption bei TV-Rechten um Einnahmen betrogen fühlten.

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