Peter Zeidler ist neuer Salzburg-Trainer
Red Bull Salzburg hat, wie der KURIER angekündigt hatte, eine konzerninterne Lösung für den vakanten Trainerposten gefunden. Peter Zeidler kommt vom Erste-Liga-Klub FC Liefering zu Österreichs Fußball-Doublegewinner. Der 52-jährige Deutsche hat einen Vertrag bis 30. Juni 2017 unterzeichnet. Und ist der erste Trainer der von einem zweiten Red-Bull-Team direkt aufsteigt.
Zeidler kann auf Trainerstationen in Deutschland und Frankreich verweisen und war seit September 2012 Chefcoach des Red-Bull-Kooperationsklubs Liefering, den er in der vergangenen Saison auf den zweiten Rang in der Ersten Liga geführt hat.
"Peter Zeidler kennt unsere Philosophie in- und auswendig und ist unseren Weg bereits etliche Jahre mit dem FC Liefering erfolgreich mitgegangen. Er ist ein Trainer, dessen Arbeit wir gut kennen und von deren Qualität wir überzeugt sind", erklärte der sportliche Leiter von Salzburg, Christoph Freund, die Entscheidung des Klubs für den Deutschen.
Für den Nachfolger von Adi Hütter ist es eine "tolle und spannende Aufgabe". Zeidler "brenne schon auf die Arbeit mit der Mannschaft und dem Trainer- und Betreuerteam".
Neu sind auch die Asisstenten: Ex-Teamspieler Richard Kitzbichler, bisher Videoanalyst im Trainerstab von Adi Hütter, und Ex-Bundesliga-Profi Gerhard Struber, der zuletzt die Salzburger Unter-15-Mannschaft zum Meistertitel geführt hatte.
Letsch übernimmt Liefering
Auch der FC Liefering hat gehandelt und mit Thomas Letsch bereits einen neuen Trainer geholt. Der 46-jährige Deutsche hat in den letzten drei Jahren in unterschiedlichen Funktionen im Nachwuchsbereich bzw. der Profiabteilung des FC Red Bull Salzburg tätig
Geboren: 8. August 1962 in Schwäbisch-Gmünd (Deutschland)
Stationen als Trainer:
* Nachwuchs VfB Stuttgart (1984-1993)
* SV Tübingen (Spielertrainer/1993-1996)
* TSV Bobingen (Spielertrainer/1996-1998)
* VfB Stuttgart II (Co-Trainer/1998-2000)
* VfR Aalen (Co-Trainer/2000-2002)
* VfR Aalen (2002-2004)
* 1. FC Nürnberg II (2005-2007)
* Stuttgarter Kickers (2007)
* 1899 Hoffenheim (Co-Trainer unter Ralf Rangnick/2008-2011)
* Tours FC (2011-2012)
* FC Liefering (2012-2015)
Größte Erfolge als Cheftrainer:
* Meistertitel Regionalliga West 2012/13 und Aufstieg in die Erste Liga mit FC Liefering
* Plätze drei (2013/14) und zwei (2014/15) in der Erste Liga mit FC Liefering
* Platz sechs in der französischen Ligue 2 (2. Spielklasse) 2011/12 mit Tours FC
* Platz sechs in der deutschen Regionalliga Süd 2003/04 (3. Spielklasse) mit VfR Aalen
Der neue Salzburg-Trainer heißt also Peter Zeidler. Manch einer wird meinen: Der heißt nix.
Weil er nicht – wie etwa sein Vorgänger – Teamspieler war. All jenen, die so denken, sei ein Blick in die Vita des Deutschen zu empfehlen. Diese verrät:
Als Adi Hütter 1994 mit Salzburg im UEFA-Cup-Finale stand, hatte Zeidler schon zehn Jahre lang Mannschaften gecoacht und Spieler ausgebildet.
Er hatte seit seinem ersten Trainerjob im Stuttgarter Nachwuchs 1984 nur eine Saison lang keine Beschäftigung. 30 Jahre Erfahrung haben Adi Hütter (8 Jahre), Zoran Barisic (9) und Damir Canadi (13), die Trainer der Top-3-Klubs der vergangenen Saison, gemeinsam.
Zeidler ist deshalb weder besser noch schlechter als seine erfolgreichen Kollegen. Doch er wird damit leben müssen, dass er früher hinterfragt werden wird, sollte sich der Erfolg nicht umgehend einstellen. Weil er der einzige Bundesliga-Trainer ist, der als Spieler nicht Profi war. Weil er nicht Teil eines Systems aus Seilschaften und Haberern ist.
Und genau deshalb wird Zeidler zum Hoffnungsträger. Für aufstrebende Trainer, die mangels glorreicherer Kicker-Vorzeit links liegen gelassen werden. Und für jene, die genau das ungerecht finden. Sie alle werden hoffen, dass ausgerechnet Peter Zeidler der Erste ist, der den Mateschitz-Traum von der Champions League realisiert.
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