Boykott-Aufrufe vor Katar-WM für Infantino nicht zielführend
FIFA-Präsident Gianni Infantino hat wenig überraschend kein Verständnis für Boykottüberlegungen vor der WM 2022 in Katar. Er glaube, dass ein Boykott "definitiv nicht die richtige Maßnahme" sei, um etwas zu erreichen, sagte der Chef des Fußball-Weltverbandes am Freitag während einer Pressekonferenz. Zuletzt hatten mehrere norwegische Erstliga-Klubs ihre Nationalmannschaft aufgefordert, der Winter-Endrunde in Katar fernzubleiben.
"Es ist immer, war immer und wird immer der einzige Weg sein, in den Dialog zu treten und sich zu engagieren, um Veränderungen herbeizuführen", meinte Infantino. In Bezug auf die Menschenrechtslage habe Katar in den vergangenen Jahren große Fortschritte gemacht. Er freue sich auf eine "fantastische" WM, so Infantino. "Vielleicht hat der Fußball ja einen kleinen Teil zu positiven Veränderungen beigetragen."
Es gehe um Menschenleben
Der britische Guardian hatte zuletzt berichtet, dass in den vergangenen zehn Jahren mehr als 6.500 Arbeiter aus fünf asiatischen Ländern in Katar gestorben seien. Katars Regierung hatte daraufhin mitgeteilt, die Sterberate unter Millionen ausländischer Arbeiter liege in einem zu erwartenden Bereich.
Infantino mahnte zur Vorsicht, wenn über Zahlen gesprochen werde. Es gehe dabei um Menschenleben. Auf Baustellen mit direktem WM-Bezug habe es seit 2014 drei Todesfälle gegeben und 34 weitere, die nicht direkt mit der Arbeit erklärt werden könnten.
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