Frust nach Final-Spektakel: Lukaku schwänzte Siegesfeier

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Der Stürmerstar von Inter Mailand war die tragische Figur des Europa-League-Finales in Köln.

Sportliche Fairness und seine Silbermedaille waren Romelu Lukaku nach der wohl größten Enttäuschung seiner Karriere egal. Nachdem er  vom gefeierten Helden zur tragischen Figur geworden war, hatte der Stürmer von Inter Mailand keine Lust auf die eigentlich verpflichtende Siegerfeier auf dem Rasen. Direkt nach dem 2:3 (2:2) gegen den FC Sevilla rauschte der Rekord-Torjäger in die Katakomben des Kölner Stadions und kehrte auch nicht wieder zurück. In der Nacht verewigte ihn die UEFA in den Statistiken als Unglücksraben, als sie ihn mit Verzögerung doch als Eigentor-Schützen beim Siegtreffer der Spanier benannte.

Ein passender Schlusskakt für dieses verrückte Endspiel, das während der 90 Minuten und noch lange danach ein Füllhorn ungebremster Emotionen bot. Dass der während des Turniers überall gefeierte Lukaku nach fünf Minuten ein doppeltes Rekord-Tor erzielt hatte - er traf im elften Spiel in Folge und früher als jeder andere in Finals des Wettbewerbs - dann aber einen spektakulären Fallrückzieher von Diego Carlos ins eigene Tor ablenkte, stand dafür am Ende sinnbildlich.

Und das taten auch die beiden Trainer. Hier Sevillas Julen Lopetegui, der nach seinen Rauswürfen bei der spanischen Nationalmannschaft und bei Real Madrid 2018 verspottet wurde. Und nun, nach seiner Premieren-Saison in Andalusien, mit Tränen in den Augen von seinen Spielern in die Luft geworfen wurde. Dort Antonio Conte, dem die Krönung seines starken ersten Inter-Jahres verwehrt geblieben war - und für den es wohl auch kein zweites mehr geben wird.

Der 51-Jährige, der sich mit der Vereinsführung angelegt hatte, lavierte bei Fragen nach seiner Zukunft extrem herum. Doch las man zwischen den Zeilen, würde ein Verbleib Contes doch sehr überraschen. Er habe auch ein Privatleben, sagte der Ex-Nationalspieler, es sei eine schöne Zeit gewesen, er bereue nichts.

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