Fragezeichen hinter der Team-Zukunft

Seit er zum Interims-Teamchef ernannt wurde, hat sich
Willibald Ruttensteiner ordentlich ins Zeug gelegt. Er ist geflogen, hat besucht, hat beobachtet, hat telefoniert. Vor allem die Österreicher, die im Ausland kicken, haben es Ruttensteiner in der kurzen Zeit angetan.
Am Dienstag präsentiert der technische Direktor des ÖFB jene 23 Spieler, die er zu den letzten beiden EM-Qualifikationsspielen nach Aserbaidschan (7. Oktober) und Kasachstan (11. Oktober) mitnehmen wird.
Wie beantwortet Ruttensteiner die Tormannfrage? Welche Spieler, die zuletzt im A-Team waren (Alaba, Dragovic, Dibon), überlässt er U-21-Trainer Herzog zwecks EM-Qualifikation? Holt er überhaupt einen Rapidler? Und welche Antworten gibt er auf folgende fünf deutsche Fragezeichen?

Andreas Ivanschitz Der bald 28-Jährige hat seit zweieinhalb Jahren nicht mehr im Team gespielt, weil ihn Teamchef Constantini hartnäckig ignoriert hat. Hat am Samstag nur 15 Minuten für Mainz gespielt. Eine Einberufung von Ivanschitz wäre der sichtbarste Bruch mit der Ära Constantini.
Sebastian Prödl Sein letztes Spiel im Nationalteam hat er im Februar absolviert. Nach seiner langwierigen Verletzung ist er bei Bremen wieder Stammpersonal und fürs Comeback im Team bereit. Hat bei den deutschen Journalisten weniger Bonus als zum Beispiel
Stranzl. Beim Sieg gegen Hertha wurde Prödl im kicker schlechter bewertet als der gar nicht souveräne Innenverteidiger-Kollege Wolf. Werder-Kollege Marko Arnautovic ist nach zuletzt engagiert wirkenden Leistungen vom Buhmann zu Liebling der Fans aufgestiegen.
Robert Almer Der Steirer spielte die letzten drei Partien, Düsseldorf gewann drei Mal 4:2. Almer kassierte am Samstag gegen Cottbus zwei Gegentreffer nach Standardsituationen. Auch wenn ihm keine Schuld angelastet wurde, erhielt er mit Kollegen Ilsö die schlechteste Note des Siegerteams. Stammtormann Michael Ratjczak ist Liebling der Fans und der Journalisten, war aber gesperrt. Ob Almer weiter im Tor bleibt, ist offen. Im Team ist der Zweitliga-Legionär eine der wenigen Tormannalternativen. Gratzei und Macho verletzt, Payer angeschlagen, Manninger will nicht und spielt ebenso nicht wie Gspurning, Öczan oder Langer.

Erwin Hoffer Constantini tauschte ihn zuletzt zwei Mal ein, obwohl er in der zweiten Bundesliga bei
Eintracht Frankfurt hinter Friend, Idrissou und Gekas nur Stürmer Nr. 4 ist.
Martin Stranzl Der 31-Jährige stand erstmals nach seiner Wadenverletzung in der Startelf von Mönchengladbach. Die Zeitschrift kicker wertete den Abwehrchef als einen der drei Besten. Stranzl hat unter Constantini seine Teamkarriere beendet, wurde von Ruttensteiner kontaktiert. "Alles ist bereinigt und somit Vergangenheit", sagt Stranzl. Also alles bereit fürs Comeback? Nein! Stand der Dinge ist für Stranzl: "Ich stehe nicht zur Verfügung."
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