Foda: "Das sportlich höchste Ziel"

Foda: "Das sportlich höchste Ziel"
Franco Foda will am Mittwoch mit Sturm daheim gegen BATE Borisow den Einzug in die Champions League schaffen.

Das Konzert der Großen könnte heuer erstmals seit der Saison 2005/06 (Rapid) wieder mit österreichischer Beteiligung über die Bühne gehen. Fußball-Meister SK Sturm Graz geht nach dem Auswärts-1:1 in Minsk gegen Weißrusslands Serienchampion BATE Borisow als leichter Favorit ins Play-off-Rückspiel zur Champions League am Mittwoch (20.45 Uhr, live in ORFeins, KURIER.at Liveticker) in Graz, muss allerdings kurzfristig den Ausfall von Topstürmer Roman Kienast kompensieren. Ein 0:0 würde den Steirern schon zum vierten Einzug in die Gruppenphase reichen.

Coach Franco Foda hat die Chance das doch nicht alltägliche Kunststück zu vollbringen, als Spieler und Trainer in die Champions League einzuziehen. Der Deutsche hatte die "Glanzzeit" der Grazer als Libero hautnah miterlebt, in den Saisonen 1998/99, 1999/2000 und 2000/01 bereits Champions-League-Luft geschnuppert. "Ich will das sportlich höchste Ziel erreichen, aber uns stehen noch 90 schwierige Minuten bevor", sagte Foda.

Kienast fehlt

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Durch den Mittelfußknochenbruch von Kienast muss der Sturm-Coach seine Startformation umbauen. Imre Szabics ist an vorderster Front gesetzt, "obwohl er auch nicht hundertprozentig fit ist". Daneben wird Samir Muratovic, Mario Haas oder Darko Bodul stürmen, festgelegt hat sich Foda noch nicht. Der wieder fitte Marvin Weinberger, der erst zweimal mittrainiert hat, ist nur als Wechselspieler ein Thema.

"Wir müssen gleich wie im Auswärtsspiel auftreten", forderte Mittelfeldspieler Manuel Weber. Da hatten die Steirer vor der Pause vollauf überzeugt und nur aufgrund der mangelnden Chancenauswertung eine noch bessere Ausgangsposition verpasst. "Wir müssen einfach hinten wieder kompakt stehen und vorne unsere Chancen besser nützen", sagte Andreas Hölzl deshalb.

Respekt vor dem Gegner

Den Gegner auf die leichte Schulter nimmt im Sturm-Lager niemand, zu groß ist die Angst, dass der Champions-League-Traum noch platzen könnte. "Es erwartet uns ein heißer Tanz. Der Gegner wird alles in die Waagschale werfen", war sich Jürgen Säumel bewusst. Stürmer Szabics sah darin aber auch einen Vorteil. "Sie müssen gegen uns zumindest ein Tor erzielen, um aufzusteigen. Das kann uns zugutekommen, da wir im Konter sehr stark sind", meinte der 30-Jährige. Die Unterstützung der Fans ist den Grazern jedenfalls sicher, die UPC-Arena ist seit Montag ausverkauft.

Beide Mannschaften holten bei der Generalprobe ein 1:1-Remis, die Grazer auswärts gegen einen ersatzgeschwächten Vizemeister Salzburg, die in der Tabelle nach 22 Runden weiter voranliegenden Weißrussen vor eigenem Publikum gegen den Tabellendritten FK Gomel. Sturm hat auf eine neuerliche Spionagetour nach Weißrussland verzichtet, allerdings ein Video vom jüngsten Meisterschaftsspiel bekommen.

Brasilianer Bressan bei BATE wieder dabei

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Allzu sehr beschäftigen wollen sich die Grazer aber mit dem Gegner nicht. "Wir konzentrieren uns auf unser Spiel", betonte Foda. Dass der gebürtige Brasilianer Renan Bressan einsatzberechtigt ist, erhöht die Chancen der Gäste, ist er doch das Um und Auf in der Mannschaft von Wiktor Gontscharenko. "Ob er spielt ist mir egal, wir werden nicht ein besonderes Augenmerk auf einen Spieler legen", sagte Foda.

Dass der Sturm-Trainer vor dem Offensivspieler Respekt hat, ist allerdings bekannt, hatte er doch in der vergangenen Woche noch von dem Regisseur geschwärmt. "Mit ihm spielen sie ganz anders, er kann die tödlichen Pässe spielen, da müssen wir höllisch aufpassen." Fünf Tore in der Meisterschaft und zwei in der laufenden Champions-League-Qualifikation hat der 22-Jährige auf seinem Konto. Sein Einsatz wurde erst am Montag Gewissheit, nachdem seine Zwei-Spiel-Sperre nach seiner Gelb-Roten-Karte im Spiel gegen Ekranas nach einer Anhörung in Nyon auf eine Partie plus 3.000 Euro Strafe verringert worden ist

Es geht um 7,2 Millionen Startgeld

Bressans Einsatz verleiht BATE jedenfalls zusätzlich Flügel. "Ich bin sehr froh, dass er spielen kann. Es ist unser Spiel des Jahres, wir wollen die Champions League nicht vor dem Fernseher, sondern live erleben", sagte ein optimistischer Borisow-Präsident Anatolij Kapsky. Seine Truppe musste unter der Woche allerdings auch den Abgang von Igor Schitow zu Dinamo Moskau verkraften, der allerdings schon im Hinspiel nicht dabei gewesen war.

Der Aufsteiger steht in der Gruppenphase der Champions League, die am Donnerstag (17.45) in Monaco ausgelost wird und hat ein Startgeld von 7,2 Millionen Euro sicher. Der Verlierer muss sich mit der Europa League begnügen, in der es für den Antritt nur eine Million Euro (plus 2,1 Millionen für das Out im CL-Play-off) gibt.

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