Blau-Weiß Linz: Aus für Trainer Djuricin und den Vorstand

FUSSBALL UEFA EUROPA LEAGUE: SK RAPID WIEN - FC SPARTAK MOSKAU
Der Ex-Rapid-Trainer wurde am Freitag beurlaubt. Die Linzer sollen ein Budgetloch von 900.000 Euro haben.

Es ist ein turbulenter Tag aus Sicht des Zweitligisten Blau-Weiß Linz: Erst wurde bekannt, dass der Vorstand des Vereins noch vor Weihnachten zurücktreten wird. Wenig später kam auch für Trainer Goran Djuricin offiziell das Aus. Der ehemalige Trainer Rapids wurde "nach einem längeren Gespräch mit unserem Sportdirektor Tino Wawra, beurlaubt", heißt es von den Linzern. Nur ein Sieg aus den letzten neun Liga-Spielen war zu wenig.

"Ich möchte mich bei Gogo für seinen Einsatz bedanken. Er hat immer alles gegeben, doch leider konnten wir die sportliche Talfahrt bis zur Winterpause einfach nicht stoppen", so Wawra in einer Aussendung des Klubs, "Wir haben es uns nicht leicht gemacht und in der letzten Woche den gesamten Herbst analysiert. Es war nicht alles schlecht, wir hatten auch sehr gute Phasen dabei. Doch die Entwicklung in den letzten Wochen, vor allem was die Gegentore betraf, hat uns am Ende aber leider keine andere Wahl gelassen und so haben wir uns entschieden, den Trainer zu beurlauben und neue Wege zu gehen."

Djuricin: "So etwas habe ich noch nie erlebt"

Djuricin nahm die Entscheidung hin. "Es ist dann leider zu Stande gekommen, dass wir eine Menge an Toren bekommen haben - die meisten in der Liga - so etwas habe ich bislang als Trainer auch noch nicht erlebt und das ist auch ein Lernprozess für mich. Ich werde mich jetzt hinterfragen und analysieren, was genau passiert ist", so der 45-Jährige, "Es tut mir sehr weh nicht dabei sein zu können, das Schiff wieder auf Kurs zu bringen."

Die Trennung von Goran Djuricin war aber nicht die einzig richtungsweisende Entscheidung bei Blau-Weiß Linz. Kurz zuvor hatte man bekannt gegeben, dass der Vorstand bei der anstehenden Mitgliederversammlung geschlossen zurücktreten wird. Diese Entscheidung sei bei einer Vorstandssitzung am Donnerstag gefällt worden. Vorangegangen waren ihr Berichte über große finanzielle Probleme bei Blau-Weiß.

So hat auch die Bundesliga ein Verfahren gegen die in der Tabelle der 2. Liga auf Rang zwölf überwinternden Linzer eingeleitet, da diese die Finanzkennzahlen der Saison 2018/19 nicht wie im Lizenzverfahren vorgesehen genannt hatten. Laut einem Bericht der Oberösterreichischen Nachrichten soll Blau-Weiß in der laufenden Saison ein Budgetloch von 900.000 Euro haben.

Vorstand: "Langfristig kein Profibetrieb zu führen"

"Da wir uns nicht in der Lage sehen, persönliche Haftungen für Kredite zu übernehmen, um den fehlenden Finanzbedarf für den Profifußball zu bewältigen, werden wir bei der nächsten Mitgliederversammlung vor Weihnachten zurücktreten, um damit den Weg für neue und finanzkräftige Leitungsorgane frei zu machen", hieß es in der Erklärung des Vorstands. Die Mitgliederversammlung wurde für 18. Dezember einberufen.

Die Verantwortlichen könnten zusichern, dass die Verpflichtungen gegenüber den Mitarbeitern, Spielern und Partnern eingehalten werden und die Löhne pünktlich überwiesen werden. Darüber hinaus hielt das Führungsgremium fest: "Der Vorstand hat mit beträchtlichem persönlichen Aufwand in den letzten Monaten und Jahren alles unternommen, um den Verein auf eine gesunde wirtschaftliche Basis zu stellen, ist sich allerdings auch bewusst, dass mit der aktuellen wirtschaftlichen Struktur langfristig kein Profibetrieb zu führen ist."

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