FIFA-Boss Infantino: Weltverband gegen Super League

45th Ordinary UEFA Congress
Der Chef des internationalen Verbandes kritisierte zudem ein Ungleichgewicht im aktuellen Fußball-Modell.

FIFA-Präsident Gianni Infantino hat seine Position gegen eine europäische Super League bekräftigt. „Ich habe es gesagt, und ich sage es noch einmal ganz klar: Die FIFA ist gegen ein solches Projekt“, sagte der Schweizer am Freitag während seiner Rede beim Kongress des Weltverbandes.

Grundsätzlich sagte Infantino auch, dass das existierende Modell im Fußball „nicht perfekt“ sei und kritisierte, dass die größten Ressourcen auf ein paar wenige Klubs verteilt seien. „Ist Fußball wirklich global?“, fragte der 51-Jährige. „Nein, ist er nicht.“ Er sehe ein großes Ungleichgewicht.

Die New York Times hatte am Donnerstag berichtet, dass die FIFA in den vergangenen Monaten an Gesprächen mit den Super-League-Gründern beteiligt gewesen sein soll. Laut der US-Zeitung soll die Unterstützung der FIFA zeitweise Voraussetzung für die Gründer gewesen sein, den Plan einer eigenen Liga abseits der Europäischen Fußball-Union fortzuführen.

In den Gesprächen sei es demnach auch um mögliche Synergieeffekte zwischen der Super League und der neuen Klub-WM der FIFA gegangen, die auf 24 Teilnehmer aufgestockt wird.

Super League vorerst vom Tisch

Zwölf europäische Topklubs, darunter sechs englische Premier-League-Vereine, hatten in der Nacht zum 19. April die Gründung einer eigenen Super League angekündigt. Diese wäre in direkte Konkurrenz zur Champions League der UEFA getreten, die diese Pläne wie auch die FIFA und etliche nationale Ligen und Verbände scharf kritisierte.

Nach dem schnellen Rückzug der englischen Vereine ist die Super League vorerst vom Tisch. Real Madrid, der FC Barcelona und Juventus Turin halten aber weiter an den Plänen fest. Ihnen drohen deshalb Sanktionen der UEFA.

Der englische Rekordmeister Manchester United rechnet weiterhin mit fortlaufenden Protesten. Die Unternehmerfamilie um Joel Glazer, der als Vizepräsident der Super League vorgesehen war, gilt als Hauptziel dieser Unruhen. Vor drei Wochen wurde das lang ersehnte Topspiel der Premier League, Manchester United gegen den FC Liverpool, aufgrund Proteste und einer Stürmung des Old Traffords verschoben.

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