Fenerbahce: Salzburgs Gegner auf Bewährung

Die UEFA müsste sich freuen, wenn Salzburg gegen Fenerbahce weiterkommt. Dann würden dem europäischen Verband einige Diskussionen erspart bleiben.
Denn: Fenerbahce Istanbul könnte noch vom Bewerb ausgeschlossen werden. Die Türken wurden von der UEFA für zwei Jahren aus dem Europacup ausgeschlossen. Fenerbahce ging vor den Internationalen Sportgerichtshof CAS. Dieser hob die Sanktionen der UEFA auf, will aber erst am 28. August ein endgültiges Urteil fällen.
Bis dahin steht nicht nur der Aufsteiger aus dem Duell Salzburg gegen Fenerbahce fest, es ist sogar schon die Entscheidung um den Einzug in die Gruppenphase gefallen. Falls Fenerbahce den Aufstieg schafft und dann doch gesperrt wird, wird der Play-off-Gegner wohl den Platz in der Gruppenphase einnehmen. Ein neuerliches Play-off-Duell gegen Salzburg ist von der UEFA wohl nicht geplant.
Sperre oder nicht – für Fenerbahce ist das Jahr 2011 ein dunkles Kapitel Klubgeschichte. Die UEFA hat die Sperre wegen eines Manipulationsskandals aus der Saison 2010/2011 ausgesprochen.
Verhaftungen
Im Juli 2011 waren gar 60 Verdächtige verhaftet worden, darunter auch Fenerbahce-Präsident Aziz Yildirim. Der Unternehmer wurde 2012 zu über sechs Jahren Haft verurteilt, legte aber Berufung ein (dieses Verfahren läuft noch).
Rein sportlich lief es für Fenerbahce zuletzt aber besser. Der 1907 gegründete, 18-fache Meister scheiterte letzte Saison erst im Halbfinale der Europa League an Benfica Lissabon (Gesamtscore 2:3).
Ein Vorteil für Salzburg ist aber der späte Meisterschaftsbeginn in der Türkei. Erst nach den beiden Spielen in der Champions-League-Qualifikation beginnt am 18. August in der Türkei das Titelrennen. Für Marc Janko, einst Bullen-Stürmer und jetzt bei Trabzonspor unter Vertrag, ist das nur einer der Gründe, die für Salzburg sprechen. Zudem könnte das Umfeld bei Fenerbahce ein Plus für Salzburg sein. Janko: „Die Unruhe im Verein stößt vielen Spielern sauer auf. Viele wollen weg.“ Zudem würden die Türken die Österreicher unterschätzen. „Der zwölfte Mann wird nicht so stark sein, weil sie Salzburg nicht als so ernsthaften Gegner wahrnehmen“, meint Janko.
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