Schalke und Bremen schafften den direkten Wiederaufstieg. Den Hamburgern bleibt nur die Hoffnungsrunde über die Relegation gegen Hertha BSC am Donnerstag in Berlin (20.30 Uhr/live Puls 24, Sat.1) und am Montag im Volksparkstadion.
Und das ist auch schon wieder ein Rückblick auf bessere Zeiten. Denn Hertha-Trainer Felix Magath war 1983 einer der zentralen Spieler beim Europacupsieg. Zudem wurde er drei Mal Meister mit den Hamburgern und trat dort Mitte der 1990er-Jahre seine erste Cheftrainerstelle in der Bundesliga an.
Die Gründe für den Niedergang sind vielfältig, ziehen sich aber wie ein roter Faden durch die Geschichte der letzten Jahre: Missmanagement, Fehlinvestitionen, ständige personelle Wechsel und ein launischer Investor. Den ersten großen Bruch gab es im Sommer 2009, als der HSV die beste Saison seit dem Sieg im Meistercup 1983 spielte. Nach dem Aus in der Europa League und im DFB-Cup-Semifinale verließ der damalige Sportchef Dietmar Beiersdorfer den HSV.
Die ständige Unruhe im Verein, in dem die Ultras und der damals mächtige Supporters Club mit ihren Gefolgsleuten im Aufsichtsrat die Macht übernommen hatten, führte im Frühjahr 2011 zur Entlassung des Vorstandsvorsitzenden Bernd Hoffmann. Mit ihm feierte der HSV zwischen 2003 und 2011 jährlich Umsatzrekorde in dreistelliger Millionenhöhe. Spätestens nachdem er mit Klaus-Michael Kühne einen Investor an Land zog, der Geld für neue Spieler bereitstellen sollte, erklärten ihn die Ultras zum Feind.
Der Einfluss des Milliardärs hat seit seinem ersten Investment im Jahr 2010 stetig zugenommen. Die finanzielle Lage des HSV verschlechterte sich mit jedem weiteren Jahr ohne internationalen Fußball. Teurer Kader und zahlreiche Flops auf dem Transfermarkt haben die Abhängigkeit vom Geld des Investors erhöht.
Als Kühne 2012 die Rückkehr von Rafael van der Vaart gegen die Empfehlung des sportlichen Leiters Frank Arnesen durchsetzte, stieg er bei den Anhängern zum Heilsbringer auf. Allerdings entpuppte sich die Rückkehr des Niederländers als Flop.
Erst nach dem erstmaligen Abstieg aus der Bundesliga im Mai 2018 und der Rückkehr von Bernd Hoffmann versuchte sich der HSV langsam aus dieser Umklammerung zu befreien. Doch wieder störte Kühne, dem Hoffmann ein Dorn im Auge war, weil der den Klub vom inzwischen 84-Jährigen emanzipieren wollte. So betrieb Kühne die Entlassung von Hoffmann und die Einsetzung von Ex-Spieler Marcell Jansen als Präsident und Vorsitzender des Aufsichtsrats.
Kühne selbst dürfte aber den Spaß am Fußballspiel verloren haben. Er sagte zu Beginn der Saison, er habe sich vom HSV mittlerweile sogar „innerlich verabschiedet. Ich bin noch Aktionär, aber es macht keinen Spaß mehr.“
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