Blatter teilt aus: "Verzeihe, aber vergesse nicht"
Der frühere FIFA-Präsident Joseph Blatter will bei einer Niederlage vor dem internationalen Sportgerichtshof CAS auch vor einem ordentlichen Gericht gegen seine sechsjährige Sperre vorgehen. Das kündigte der Schweizer im Vorfeld des für 29. April erwarteten Urteils durch den CAS an. "Ich würde zuerst den Entscheid vor das Bundesgericht bringen. Wir werden es richtig erledigen", so Blatter.
Anlässlich der Präsentation des Buches "Sepp Blatter: Mission & Passion Fußball" sparte Blatter nicht mit Seitenhieben in alle erdenklichen Richtungen. "Ich verzeihe, aber ich vergesse nicht", so Blatter über die Sperre durch den Fußballweltverband. Auch über Franz Beckenbauer äußerte sich der Schweizer. Angesprochen auf die unterschiedlichen Aussagen zur WM-Affäre meinte Blatter: "Wir haben da entschieden, dass wir nicht miteinander kommunizieren, damit man uns nicht ausspielen kann. Also wir haben Silencio."
Harsche Kritik an DFB und Ocampo
Gegen den DFB schoss Blatter gleich mehrfach. "Wenn man zu einer neutralen Organisation geht, dann sollte man den Bericht zunächst intern besprechen und anschauen und dann erst entscheiden, ob man ihn publik macht", kritisierte Blatter den Freshfields-Bericht über die WM-Vergabe. Dass der DFB noch immer keine Ethikkommission hat, stört den Schweizer ebenfalls. "Wie kann man denn die FIFA kritisieren und die anderen Verbände haben sie nicht? Man sollte zuerst vor der eigenen Türe schauen, bevor man auf die FIFA losgeht." Zumindest für den neuen DFB-Präsidenten Reinhard Grindel fand er lobende Worte: "Ich finde es gut, dass Grindel jetzt Präsident ist.
Der Schweizer ist wie auch der Franzose Michel Platini für sechs Jahre von allen Funktionen im Fußball ausgeschlossen worden. Grund war ein Verstoß gegen den FIFA-Ethikcode. Blatter soll im Jahr 2011 an den damaligen UEFA-Präsidenten Michel Platini eine dubiose Zahlung geleistet haben. "Der erste Weg ist das Bundesgericht", kündigte Blatter nun an, den ordentlichen Rechtsweg gehen zu wollen - und notfalls auch bis vor ein Höchstgericht. "Ich würde es bis zum Schluss machen."
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