Europacup-Startplatz: Ein Strohhalm für die Austria

Thorsten Fink wird seine erste Saison ohne Titel beenden.
Nach dem Cup-Out gegen Salzburg stehen die Wiener noch mehr unter Druck.

Nüchtern fiel die Spielanalyse von Austria-Trainer Thorsten Fink nach der 2:5-Blamage seiner Mannschaft im Cup-Semifinale gegen Salzburg aus – und das, obwohl der Rekordcupsieger zur Pause noch mit 1:0 in Führung gelegen war und diese leichtfertig verspielt hatte.

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"Wir haben in der ersten Hälfte alles hinausgehaut, was wir gegen so einen Gegner können. In der zweiten Hälfte hat Red Bull Salzburg das Tempo erhöht. Das konnten wir nicht mehr mitgehen", erklärte der Deutsche.

Offenes Scheunentor

Nach dem Ausgleich der Salzburger, die in der ersten Hälfte außer Rand und Band waren, brach die Austria-Mannschaft in sich zusammen. Fünf Gegentore in 30 Minuten kassierten die Wiener, die in der Defensive im dritten Drittel des Spieles völlig überfordert waren.

Die Gelassenheit des Austria-Trainers, der seine erste Saison ohne Titel beenden wird, überraschte doch. Denn während des Spieles war er extrem beschäftigt – mit Gesprächen mit dem Schiedsrichterteam, aber auch mit Handzeichen Richtung Salzburger Zuschauer. "Ich war extrem heiß auf dieses Spiel und deshalb so emotional", erklärte Fink.

Platz 3 ist Pflicht

Die Austria kann sich nach dem Ausscheiden im Cup aus eigener Kraft nur mehr über die Bundesliga für einen europäischen Bewerb qualifizieren. Dafür ist der dritte Platz notwendig. Rutscht man auch in der Bundesliga ab, dann müsste eine Mannschaft Cupsieger werden, die zum Bundesliga-Ende vor dem Vierten liegt.

Bei einem ebenfalls noch möglichen Rückfall auf Rang 5 geht die Austria auf jeden Fall leer aus und würde zum dritten Mal in Serie nicht im Europacup spielen, nachdem man 2013 noch in der Champions League dabei war.

Durchhalteparolen

"Ich bin überzeugt, dass wir das schaffen, weil die Mannschaft die Qualität dafür hat", sagt Fink, der in der Bundesliga mit seiner Mannschaft seit eineinhalb Monaten auf einen Sieg wartet.

Dass sich bei den Wienern einiges ändern muss, dessen ist sich aber auch der Deutsche bewusst: "Wir müssen jetzt den Schalter umlegen. Ich habe zwar keine Bedenken. Aber am Samstag in Mattersburg müssen wir schon punkten."

Final-Premiere

Im Cup-Finale am 19. Mai in Klagenfurt stehen einander erstmals Salzburg und Admira gegenüber. Red Bull könnte zum dritten Mal in Serie Cupsieger werden. Die Admira ist zum ersten Mal seit 2009 im Finale. Letztmals Cupsieger war man 1966, also vor 50 Jahren und damit vor dem Umzug von Floridsdorf in die Südstadt.

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