Salzburgs Fahrplan ins Viertelfinale

Mit "50:50 Prozent" bezifferte Rapid-Trainer Zoran Barisic, der vor Kurzem beim FC Basel hospitiert hatte, vor dem Hinspiel im KURIER die Salzburger Chancen im Europa-League-Achtelfinale. An der Pattstellung hat auch das erste Duell nichts geändert. Nach dem 0:0 dürfen sich beide Teams im heutigen Rückspiel in der Red-Bull-Arena (21.05 Uhr, live ORFeins, Sky) gute Chancen auf das Weiterkommen ausrechnen.
Die Ausgangslage ist klar: Salzburg benötigt einen Heimsieg, Basel reicht schon ein Remis, allerdings müssen auch die Schweizer ein Tor erzielen, um sich ein Elferschießen zu ersparen.
Dass sie auswärts Tore schießen können, haben die Basler in dieser Saison bewiesen: Nur in drei von 18 Auswärtsspielen blieb der FCB ohne Tor, verloren wurde ein einziges – 0:2 bei Schalke in der Champions-League-Gruppenphase. Aus Salzburg ist im letzten halben Jahr aber jeder Gegner als Verlierer heimgefahren. Die Bilanz ist gigantisch: 12 Heimspiele, 12 Siege, 54:7 Tore.

Was muss sich aber im Vergleich zum Hinspiel ändern, damit Salzburg als erster österreichischer Klub seit der Austria 2005 in ein Europacup-Viertelfinale einziehen kann?
Effizienz "Es ist ganz einfach: Wir müssen ein Tor mehr schießen als der Gegner", sagt Salzburg-Sportchef Ralf Rangnick. In Basel hat das nicht geklappt, weil die Salzburger ungewohnt fahrlässig mit ihren Chancen umgegangen sind – besonders in den ersten 20 Minuten, in denen vier tolle Chancen ausgelassen wurden.
Konzentration Nach der starken Anfangsphase klappte der letzte Pass nicht mehr. Besonders in der letzten halben Stunde kamen die Salzburger mehrmals gefährlich in das letzte Spielfelddrittel, aber dann fehlte die Konzentration und dadurch die Präzision, um die Stürmer Soriano und Zulj in eine gute Abschlussposition zu bringen.
Unterstützung "Wenn wir uns permanent helfen, dann werden wir gewinnen", ist sich Salzburg-Trainer Roger Schmidt sicher. Nur dann funktioniert nämlich das gefürchtete Salzburger Pressing. In Basel war das nicht in jeder Phase des Spieles so, deshalb kamen die Schweizer auch zu selten in die Verlegenheit, Fehler zu begehen. Um diese zu provozieren muss auch mehr als im Hinspiel gelaufen werden: "Wir sind nicht ganz viel gelaufen wie sonst, auch nicht ganz so viel gesprintet", sagt Rangnick.
Geduld Im Hinspiel wollten die Salzburger in vielen Szenen zu viel, waren – völlig unverständlicherweise – oft zu hektisch, agierten mit viel zu vielen hohen und zu wenig oft mit flachen Bällen. Aber gerade die Ruhe am Ball sowie die Passgenauigkeit können gegen einen Gegner auf Augenhöhe entscheiden. Und die Zeit darf kein Problem sein: Für ein Tor, das schon den Aufstieg bedeuten würde, benötigen die Salzburger meistens weniger als zehn Sekunden nach der Balleroberung.
Glück Salzburg und Basel sind zwei Mannschaften mit einem ähnlichen Leistungspotenzial. In solchen Begegnungen ist oft das Glück entscheidend. Dieses fehlte den Salzburgern in Basel in der einen oder anderen Szene. Vielleicht kommt es heute Abend zurück.
Der Brasilianer Alan hat beim 0:0 in Basel mehr gefehlt, als es sich die Salzburger eingestehen wollten: als Anspielstation, als Partner von Jonatan Soriano und besonders als Torschütze. Salzburgs Topstürmer machte in den letzten Wochen ein Muskelfaserriss im Oberschenkel zu schaffen, den er sich vor drei Wochen im Europa-League-Heimspiel gegen Ajax Amsterdam zugezogen hatte.
Nun ist der 24-Jährige wieder fit. "Alan hat die letzten beiden Tage wieder mittrainieren können und hatte keine Schmerzen mehr", erzählte Salzburg-Trainer Roger Schmidt am Tag vor dem heutigen Rückspiel.
Seinem Einsatz steht also nichts im Wege, damit ist das magische Quartett (Alan, Kampl, Mané, Soriano) wieder vereint. In der Defensive muss Schmidt umstellen: Drei Viertel der Stammverteidigung fallen aus.
Aber auch die Basler haben Personalsorgen, selbst wenn Kapitän Streller wieder dabei ist: Im Vergleich zum Hinspiel fehlen mit Delgado (Muskelbeschwerden) und Serey Die (gesperrt) zwei Spieler aus der Startelf.
Geleitet wird die Partie vom Deutschen Gräfe. Und auch sonst ist das Interesse aus Deutschland am Duell der besten österreichischen mit der besten Schweizer Mannschaft groß: Der TV-Sender Kabel1 überträgt das Spiel im deutschen Free-TV.
Letzte News: Bei Salzburg fehlen neben den Langzeitverletzten Ulmer (Bruch des Waden- beinköpfchens) und Vorsah (Knie-OP) auch Schwegler (Muskelfaserriss) und Hinteregger (gesperrt). Die Gäste müssen mit dem gesperrten Serey den besten Mann des Hinspiels ersetzen. Delgado, Xhaka, Adili, Iwanow, Voser, Schär und Safari sind verletzt, Calla ist nicht spielberechtigt.
Viertelfinale: Spieltermine sind der 3. sowie der 10. April 2014. Die Auslosung findet an diesem Freitag um 13 Uhr in Nyon statt.
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