Juventus verpasst das "Finale a casa"

Arturo Vidal, ein Fußballspieler von Juventus Turin, steht im Regen.
Benfica steht erneut im Endspiel. Im zweiten Semifinale setzt sich der FC Sevilla gegen Valencia durch.

Finale a casa“ war der große Traum. Ausgeträumt ist er seit Donnerstag. Juventus Turin wird nicht am Endspiel der Europa League am 14. Mai im eigenen Stadion teilnehmen. Die Turiner hatten im Halbfinal-Rückspiel gegen Benfica Lissabon einen 1:2-Rückstand wettzumachen, kamen aber nicht über ein torloses Remis hinaus.

Die Italiener nahmen vor den Augen von Diego Maradona lange Zeit nicht allzu viel Risiko. Erst in Hälfte zwei wurde die Partie intensiver und der Boden aufgrund des strömenden Regens immer rutschiger. Die Folge: Viele Zweikämpfe und Gelb-Rot für Benficas Pérez – ein harter Ausschluss (67.). Juve-Trainer Antonio Conte reagierte, brachte mit Giovinco einen zusätzlichen Offensivmann für Innenverteidiger Bonucci. Osvaldo löste Mittelstürmer Llorente ab und rückte prompt als Torschütze in den Mittelpunkt. Sein Treffer wurde jedoch zurecht aberkannt, weil Passgeber Pogba im Abseits gestanden war (81.). Am Ende gab es nur noch zwei Mal Rot für die ausgewechselten Markovic und Vucinic wegen einer Rangelei, aber keine Tore mehr – Benfica steht zum zweiten Mal in Serie im Finale.

Im zweiten Semifinale in Valencia war bereits nach einer knappen Viertelstunde die Spannung endgültig wiederhergestellt. Der Algerier Feghouli traf nach einer herrlichen Einzelaktion mit etwas Glück – sein Schuss wurde abgefälscht – zum 1:0 für die Gastgeber. Zwölf Minuten später egalisierte Valencia den 0:2-Rückstand aus dem Hinspiel. Jonas köpfelte den Ball nach Maßflanke von Bernat an die Latte, von wo er auf den Rücken von Torhüter Beto und von dort ins Tor sprang (26.).

In der Folge neutralisierten einander die beiden Teams. Keinen Fehler zu machen, kein Gegentor zu bekommen, war die Devise. Die Gäste aus Sevilla wirkten nach Seitenwechsel entschlossener, wurden aus ihrer optischen Überlegenheit heraus aber nicht richtig zwingend. Die Strafe folgte auf dem Fuß: Jérémy Mathieu sprang nach einem Eckball der Ball vor den Fuß – der Franzose staubte zum 3:0 ab (70.), das Endspiel war zum Greifen nahe.

Bis zur 94. Minute, als M’Bia noch einmal alles auf den Kopf stellte und Sevilla per Kopf ins Finale bugsierte.

Halbfinal-Rückspiele

Juventus Turin - Benfica Lissabon 0:0
Turin, 40.775. Gelb-Rote Karte: Perez (Benfica/67.)
Hinspiel 1:2 - Benfica mit Gesamtscore 2:1 im Finale

Valencia CF - FC Sevilla 3:1 (2:0)
Valencia, 50.000. Tore: Fehouli (14.), Jonas (26.), Mathieu (70.) bzw. Mbia (94.)
Hinspiel 0:2 - Sevilla bei Gesamtscore 3:3 dank Auswärtstorregel im Finale

Finale am 14. Mai in Turin: Benfica Lissabon - FC Sevilla

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