Euphoria Bavaria

Die Euphorie nach dem 4:0-Heimsieg im Semifinal-Hinspiel der Champions-League gegen den FC Barcelona hat die Bayern-Chefetage kurzfristig sogar die Turbulenzen rund um Klub-Präsident Uli Hoeneß vergessen lassen.

Selbst Franz Beckenbauer fehlten beinahe die Worte. "Besser kann's nicht sein. In den kühnsten Träumen hätten wir das nicht erwartet", erklärte der sonst so redselige Ehrenpräsident nach der Gala, die die Diskussionen um die Steueraffäre von Hoeneß und den am Spieltag bekanntgewordenen 37-Millionen-Euro-Transfer von Mario Götze von Borussia Dortmund überstrahlte.
Auf dem Weg zum Triple

Der 68-Jährige befindet sich mit seinem Team auf bestem Weg zum Triple (Sieg in Meisterschaft, DFB-Pokal und Champions League), muss aber im Sommer Josep Guardiola Platz machen. Der Katalane formte jene Mannschaft, die von den Bayern am Dienstag praktisch auseinandergenommen wurde. Kein Wunder also, dass bei Heynckes' Analyse eine gewisse Genugtuung durchklang und der Trainer zufrieden von seinem Matchplan berichtete, den die Spieler optimal umgesetzt hätten.
" Barcelona ist nach wie vor eine Ausnahmemannschaft, deswegen ist dieser Sieg umso höher zu bewerten. Das war eine grandiose Leistung", erklärte Heynckes und sprach von einem "verdienten Lohn" für seine Schützlinge.
"Mit Demut nach Barcelona"

In der Stunde seines wohl größten Triumphs beim FC Bayern waren Heynckes Gedanken auch bei Hoeneß, der wegen seiner Steueraffäre immer mehr unter Druck gerät. "Er ist mein Freund, jetzt noch mehr denn je", betonte er. Rummenigge stellte sich ebenfalls hinter den Vereinschef. "Uli Hoeneß ist mein Freund, das ist sehr wichtig. Ich glaube, es ist in diesen Zeiten wichtig, dass man auch loyal zu seinen Freunden steht."
Sportlich konnte Rummenigge höchst zufrieden sein, ist doch das Finale am 25. Mai im Londoner Wembley-Stadion zum Greifen nahe. Vorzeitige Gratulationen lehnte Rummenigge aber ab. "Gratulieren dürfen Sie nicht, weil wir noch ein Rückspiel haben und das wäre arrogant, wenn wir uns jetzt schon gratulieren lassen würden. Wir fahren trotzdem mit einem Schuss Demut nächste Woche nach Barcelona", sagte der Vorstandschef.
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