Grödig verabschiedet sich mit Kantersieg

Drei Fußballspieler während eines Spiels auf dem Rasen.
Austria Lustenau beendet sein "schwarzes Frühjahr" mit einem Sieg über die Vienna.

Der SV Grödig hat sich den Titel in der Erste Liga schon in der 32. Runde vorzeitig gesichert, seit Freitagabend sind die Salzburger aber auch im Besitz des Meistertellers. Liga-Schirmherr Herbert Prohaska überreichte kurz nach 22.30 Uhr bei starkem Regen in der Untersbergarena das "Objekt der Begierde" an Ione Cabrera und Dominique Taboga, in der Folge gab es auch noch ein Feuerwerk zu sehen.

Bereits zuvor hatten Prohaska, Bundesliga-Vorstand Georg Pangl und Erste-Liga-Präsident Gerhard Stocker die Meistermedaillen an die Spieler und Teamverantwortlichen übergeben. Abwehrspieler Cabrera wurde zudem als Spieler der Saison ausgezeichnet, Goalie Kevin Fend durfte sich über die Ehrung "Youngster" der Saison freuen.

"Es ist ein wunderschöner Tag für Grödig, es ist unbeschreiblich, dass Grödig in der Bundesliga spielt", sagte der Sportliche Leiter Christian Haas. Einen großen Anteil am Erfolg hatte der zu Saisonbeginn verpflichtete Adi Hütter. "Es war mein Bild im Kopf, dass die Spieler am Ende voller Enthusiasmus den Teller in die Höhe heben. Wir waren die konstanteste Mannschaft. 75 Punkte sind sehr toll, da kann man stolz sein", sagte der Meistertrainer, dem eine Bierdusche nicht erspart blieb.

Drei Fußballspieler kämpfen um den Ball auf dem Spielfeld.
APA12895762-2 - 24052013 - GRÖDIG - ÖSTERREICH: ZU APA-TEXT SI - Erste Liga-Begegnung zwischen SV Scholz Grödig und FC Blau-Weiß Linz am Freitag, 24. Mai 2013, in Grödig: Stefan Lexa (Grödig/Mitte) gegen Stefan Rabl (Linz/l.) und Martin Kreuzriegler (Linz/r.) APA-FOTO: KRUGFOTO
Seine Truppe hatte zum Abschluss eine meisterliche Leistung geboten. "Das war die Krönung. Wir wollten noch einmal beweisen, dass wir verdient Meister sind. Das wird heute eine lange Nacht", meinte Dominique Taboga. Für Stefan Lexa war das Heim-5:0 gegen Blau-Weiß Linz die letzte Partie im Grödig-Dress. "Es war ein toller Abschluss", betonte der Mittelfeld-Routinier. Ob er seine Karriere fortsetzt, ist noch nicht fix.

Für die Grödiger heißt es in den nächsten Tagen die Bundesliga-Planungen weiter voranzutreiben. Aus sportlicher Sicht wurde da mit der Verpflichtung von Horns Philipp Zulechner und der Vertragsverlängerung von Thomas Zündel der nächste Schritt getan. Probleme gibt es allerdings nach wie vor aus infrastruktureller Sicht. Teile der Anrainer sind über den Aufstieg der Grödiger alles andere als erfreut. Für Haas ist das unverständlich. "Wenn Grödig in die Bundesliga aufsteigt, sollten alle stolz sein", betonte Grödigs Sportchef.

Die Grödiger feierten auf dem Platz, in der Kabine und im VIP-Raum des Stadions. Am Samstag wurden die Aufstiegs-Feierlichkeiten im Rahmen des Grödiger Dorffestes fortgesetzt, für 16.30 Uhr war der große Empfang der mit Kutschen anreisenden Meistermannschaft auf dem Marktplatz angesetzt.

Ergebnisse 36. Runde

SC Austria Lustenau - First Vienna FC 1:0 (0:0)
Reichshofstadion, 1.000 Zuschauer, SR Aiginger
Tor: Krajic (53.)

SV Grödig - FC Blau-Weiß Linz 5:0 (3:0)
Untersbergarena, 1.200, SR Eisner
Tore: Salamon (3., 35.), Witteveen (20., 85.), Harrer (46.)

SCR Altach - Kapfenberger SV 2:0 (1:0)
Cashpoint-Arena, 1.723, SR Heiß
Tore: Ngwat-Mahop (18.), Prokopic (64./Elfer-Nachschuss)
Gelb-Rote Karte: Otter (Kapfenberg/86./Foul)

SV Horn - FC Lustenau 4:0 (3:0)
Waldviertler Volksbank-Arena, 1.400, SR Eigler
Tore: Fidjeu-Tazemeta (8.), Milosevic (15.), Mineiro (34.), Sahanek (88.)

SKN St. Pölten - TSV Hartberg 1:0 (1:0)
NV Arena, 1.920, SR Jäger
Tor: Holzmann (5.). Rote Karte: Jano (St. Pölten/35./Torraub)

Tabelle Erste Liga

Austria Lustenau hat sein "schwarzes Frühjahr" in der Erste Liga am Freitag mit einem 1:0 (0:0)-Erfolg gegen die Vienna abgeschlossen. Der überlegene Herbstmeister holte in den 17 Spielen des Jahres 2013 nur 16 Punkte (4-4-9), der dritte Rang hinter Aufsteiger Grödig und Altach war eine Enttäuschung. Daran änderte auch der dritte Sieg in Folge nichts. Den fixierte Gerald Krajic im letzten Match seiner Karriere via Innenstange (53.).

Die Vienna hatte stark begonnen und einige gute Chancen herausgespielt. Mitte der ersten Hälfte kamen die Gastgeber auf, doch auch ihnen gelang bis zur Pause kein Tor. Bei tiefen Temperaturen und starkem Regen nach dem Wechsel gelang Lustenau der Führungstreffer. Die Vienna-Abwehr war unaufmerksam, Krajic bezwang Keeper Braunsteiner aus rund 16 Metern. Slavov hatte fast im Gegenzug die Chance auf den Ausgleich, Torhüter Pösendorfer war aber auf dem Posten. In der letzten halben Stunde drängte die Austria, freilich ohne weiteren Erfolg.

Die Döblinger, bei denen Markus Speiser und Dominik Rotter für eine Saison verlängert hatten, büßten durch diese Niederlage den erst zwei Tage zuvor eroberten sechsten Platz wieder ein. Das Team von Alfred Tatar durfte sich nach starkem Frühjahr aber auch über Rang sieben, das beste Abschneiden in vier Saisonen in der Ersten Liga, freuen.

Der Kapfenberger SV hat zum Abschluss die zweite Frühjahrsniederlage kassiert. Die Obersteirer unterlagen dem SCR Altach am Freitagabend auswärts mit 0:2 (0:1) und fielen damit in der Tabelle noch vom vierten auf den fünften Rang zurück. Die Altacher hatten ihren Vizemeistertitel schon zuvor fixiert, sie setzten sich vor 1.723 Zuschauern dank Toren von Louis Ngwat-Mahop (18.) und Boris Prokopic (64./Elfmeternachschuss) durch.

Die Vorarlberger schafften ihren fünften Sieg in Folge und setzten damit zum Saisonende zwei ungeschlagene Serien fort, gegen die Kapfenberger sind sie genauso wie insgesamt jetzt sieben Spiele ohne Niederlage.

Gute Leistung

Die Altacher verabschiedeten sich in der Cashpoint-Arena mit einer ansprechenden Leistung von den eigenen Fans. Die Mannschaft von Coach Damir Canadi kontrollierte die recht gefällige Partie, beim KSV war schon etwas die Luft draußen. In Minute 18 landete der Ball nach einem Corner im Strafraum vor den Füßen von Ngwat-Mahop, der KSV-Goalie Patrick Kostner, der nicht mehr entscheidend abwehren konnte, mit einem Volleyschuss bezwang.

Nach der Pause wurde Daniel Schöpf von Thomas Burgstaller im Strafraum gefoult, Prokopic traf nach einem schwach geschossenen Elfmeter im Nachschuss zum 2:0-Endstand (64.). In der Schlussphase wurde Kapfenbergs David Otter (86./Foul) noch ausgeschlossen. Die Altacher beendeten die Saison damit als bestes Liga-Heimteam.

Der FC Lustenau hat sein vorerst letztes Pflichtspiel in der Erste Liga verloren. Die Vorarlberger unterlagen bei Aufsteiger Horn in der letzten Runde am Freitagabend mit 0:4 (0:3). Tazemeta brachte den Aufsteiger aus Horn nach acht Minuten in Führung, Milosevic (15.) und Mineiro (34.) erhöhten auf 3:0-Pausenstand. Sahanek setzte mit einem sehenswerten Treffer den Schlusspunkt (88.).

Der SV Horn startete besser ins Spiel und ging mit der ersten Chance in Führung: Nach einem Milosevic-Pass musste Tazemeta den Ball nur noch an FC-Keeper Gacevski vorbeischieben. Sieben Minuten später erkämpfte sich Milosevic den Ball im Mittelfeld, lief durch die gesamte Lustenauer Hälfte auf das Tor zu und hatte keine Mühe, den Ball zum 2:0 einzuschießen. Bei einem Eckball der Horner brachten die Lustenauer den Ball nicht weg und Mineiro stand an der zweiten Stange goldrichtig und musste den Ball nur noch einschieben.

Kontrolle

In Hälfte zwei kontrollierten die Horner das Spiel über weite Strecken, ließen aber kurz nach dem Seitenwechsel durch Tazemeta die Chance auf das 4:0 aus. Horn-Keeper Stankovic entschärfte auch die beste Lustenauer-Chance von Cavallaro (60.). In der 88. Minute hob Marco Sahanek den Ball aus gut 30 Metern gekonnt über Keeper Filip Gacevski zum 4:0-Endstand.Durch die Niederlage der Vienna beendet der SV Horn die erste Saison in der Ersten Liga auf dem sechsten Tabellenrang. Fixabsteiger FC Lustenau wurde Achter.

Einen neuen Vereins-Punkterekord im Visier begann SKN St. Pölten am Freitag in der letzten Runde der Erste Liga wie aus der Pistole geschossen. Marcel Holzmann ließ die knapp 2.000 Fans im Match gegen den TSV Hartberg bereits nach fünf Minuten jubeln. Mit einem Freistoß aus knapp 30 Metern überraschte er auf dem glitschigen Boden Torhüter Stefan Krell. Die Führung ließ die Hausherren noch selbstbewusster werden, doch Kerschbaumer, Gorka und Sadovic vergaben die besten Möglichkeiten, die Partie vorzeitig zu entscheiden.

Eine Szene in der 35. Minute hätte die Partie in neue Bahnen lenken können. Nach einem Foul von Jano am Hartberger Tsoumou entschied Schiedsrichter Jäger auf Torraub und schickte den Spanier mit Rot in die Kabine. Mit einem Mann mehr kamen die Hartberger besser ins Spiel. So richtig Druck konnte die Elf von Interimstrainer Werner Ofner aber erst in den letzten 15 Minuten erzeugen – zu spät, um dem Spiel noch eine Wende zu geben. So blieb es beim knappen 1:0-Erfolg, der dem SKN mit 54 Punkten den erhofften Punkterekord und noch den Sprung auf Platz vier brachte.

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