Erfolgreiche Probe im Maracana
In Rio de Janeiros legendärem Maracana-Stadion rollt wieder der Fußball. Erstmals seit seiner Schließung im September 2010 wurden an der historischen Stätte wieder Tore geschossen.
Es war ein erster Testlauf. Das 1950 zur ersten WM in Brasilien erbaute Stadion war nur zu 30 Prozent ausgelastet. Die zweite Probe folgt am 15. Mai, dann mit 50 Prozent Auslastung. Schon am Samstag gab es Emotionen pur, mit Samba-Musik, Nationalhymne und vielen Tränen. In einem auf der Großleinwand gezeigten Video war von "heiligem Rasen", dem Mythos Maracana, von Helden, Legenden, Siegen und Niederlagen die Rede.
Premierentor
Das Maracana ist Brasiliens prominenteste Fußballbühne, auf der auch die Endspiele des am 15. Juni beginnenden Confederations Cups und der WM 2014 ausgetragen werden. Die Sanierungskosten beliefen sich offiziell auf 808,4 Millionen Reais (ca. 310 Mio. Euro), doch schätzen viele, dass es am Ende deutlich teurer wird. Bis auf die unter Denkmalschutz stehende Fassade wurde fast alles erneuert.
Das Stadion erhielt 17 neue Aufzüge, davon acht mit Panorama-Blick. Neu installiert wurden zwölf Rolltreppen. Den bis zu 80.000 Zuschauern stehen fast 300 neue Toilettenanlagen zur Verfügung. Es gibt 60 Bars und Restaurants, vorher waren es 24. Klimatisierte und möblierte VIP-Logen gehören zur Ausstattung ebenso wie eine komplette neue Bestuhlung der Ränge in den Farben Gelb, Blau und Weiß.
Fußball-Trauma
Auch die stark reformbedürftigen Umkleideräume der Spieler wurden völlig erneuert und auf dem Feld rollt der Ball über den Spezialrasen "Bermuda Celebration". "Die Grashalme sind feiner. Dadurch läuft der Ball schneller und geschmeidiger und ohne Hüpfen", lautet die Beschreibung. Auch wenn vor dem Stadion noch Palmen gepflanzt, Gehwege betoniert und Straßen asphaltiert werden - das Stadion dürfte zeitgerecht zum Confed-Cup fertig werden und dann wohl zu den schönsten in der Welt zählen.
1950 brannte sich das Stadion mit dem als "Maracanaco" bekannten Trauma tief in Brasiliens Fußballgedächtnis ein, als die WM-Gastgeber das entscheidende Spiel gegen Uruguay mit 1:2 verloren. Trainer Scolari will diese Erinnerung 2014 mit dem Titelgewinn vergessen machen.
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