"Entwicklung steht für uns über den Erfolgen"
ÖFB-Sportdirektor Willibald Ruttensteiner kann mit den aktuellen Leistungen der Nachwuchs-Teams durchaus zufrieden sein.
KURIER: In einigen Jahrgängen reifen gute Spieler heran. Wer hat das Zeug für ganz oben?
Willibald Ruttensteiner: Da gibt es einige. Je älter sie sind, desto eher kann man ein Urteil abgeben. In der U-21 gibt es gestandene Bundesliga-Spieler oder Legionäre. Wer in Deutschland oder Holland spielt, der hat schon Potenzial. Bei einem
Marcel Sabitzer von der Admira halte ich sehr viel für möglich.
Die Gretchenfrage im österreichischen Fußball, die schon seit Jahrzehnten gestellt wird: Was ist wichtiger, Entwicklung oder internationale Erfolge?
Natürlich ist es schön, wenn wir uns für Turniere qualifizieren und in internationalen Vergleichen gute Nationen schlagen. Das kann man vor allem medial gut verkaufen. Aber die Entwicklung der Spieler steht für uns immer noch über den Erfolgen. Die Spieler sollen weiterkommen. Zum Beispiel haben aus dem Projekt-12-Kader, der im Jahre 2009 von uns zusammengestellt wurde, sechs Spieler den Sprung bis ins A-Team geschafft. Das ist für mich ein echter Erfolg.
Ist derzeit alles rosig im österreichischen
Fußball-Nachwuchs, oder gibt es immer noch Baustellen, die es zu bearbeiten gibt?
Ich habe selbst einige Vorschläge, die mir schon seit längerer Zeit im Kopf herumschwirren. Wir müssen den österreichischen Weg ständig weiter beschreiten, dazu gehört auch, Dinge zu verändern und weiterzuentwickeln. Ein Punkt ist zum Beispiel das Fakt, dass Amateur-Teams der Vereine nicht in die zweithöchste Leistungsstufe, die Erste Liga, aufsteigen dürfen. Diese Teams sind in den Regionalligen oben zu finden, sie drängen rauf, haben aber laut Regeln den Zenit erreicht.
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