Albanien stürzt die Portugiesen ins Jammertal

Schande!" titelte die Sportzeitung Record. Vom "totalen Elend" war in O Jogo zu lesen. Und die Tageszeitung A Bola schrieb von überhaupt von der "größten Schande der Geschichte unserer Nationalelf". Man habe zu Hause "noch nie gegen einen so schwachen Gegner verloren.
Der portugiesische Fußball liegt am Boden. Als wäre das Vorrunden-Aus bei der WM in Brasilien nicht schon Schmach genug gewesen, gaben sich die Portugiesen in Abwesenheit des verletzten Superstars Cristiano Ronaldo nun auch zum Auftakt der EM-Qualifikation wieder Blöße. 0:1 gegen Albanien, die Nummer 70 der Weltrangliste. Daheim.
Die 23 000 Fans im Estadio Municipal verloren in Aveiro endgültig die Geduld. Nachdem Bekim Balaj die in der Defensive stark spielenden Gäste mit einem spektakulären Volleyschuss in Führung gebracht hatte (52.), wurden das Heimteam und vor allem Trainer Paulo Bento nahezu pausenlos ausgebuht. Die empörten Fans winkten mit weißen Taschentüchern: Bentos Zeit ist nach Fan-Meinung abgelaufen.
Als schwerste Gegner der Gruppe I hatte man in Portugal Dänemark und Serbien betrachtet, doch nach dem Überraschungscoup muss man wohl auch die Albaner mit auf die Rechnung nehmen. Die Dänen sind am 14. Oktober auswärts der nächste Gegner. Dann dürfte auch Cristiano Ronaldo wieder mit dabei sein.
Doch selbst der Kapitän, der immer häufiger verletzt ist, ist alles andere als optimistisch. "Wir haben nur zehn Millionen Einwohner, deshalb ist es für uns nicht leicht, Topspieler zu finden", sagte der Real-Madrid-Profi jüngst der Zeitung The Telegraph. Er träume davon, dass sein Sohn irgendwann einmal in seine Fußstapfen werde treten können, verriet "CR7". Das hoffen Millionen Portugiesen auch – doch da ist Geduld nötig: Cristiano Ronaldo Junior ist erst vier.
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