Eklat in Katar: Scheich verweigerte Schiedsrichterinnen Handschlag

Eklat in Katar: Scheich verweigerte Schiedsrichterinnen Handschlag
Nach der Übergabe der Medaillen bei der Klub-WM beglückwünschte Scheich Joaan bin Hamad bin Khalifa Al Thani alle - außer zwei Schiedsrichter-Assistentinnen.

Der Weltverband FIFA hat das Verhalten von Katars Topfunktionär Scheich Joaan bin Hamad bin Khalifa Al-Thani bei der Siegerehrung nach dem Finale der Klub-WM mit dem Ablaufplan begründet.

Der Präsident des Nationalen Olympischen Komitees des WM-Gastgeberlandes 2022 hatte im Anschluss an den Titelgewinn des FC Bayern zwei Schiedsrichterinnen sowie einzelne Spieler nicht mit dem Faustgruß beglückwünscht, der am Donnerstagabend coronabedingt den Handschlag ersetzt hatte.

„Die beiden Schiedsrichterinnen sowie auch einige Spieler und Teamoffizielle sind vorbei- und nicht direkt auf alle entsprechenden Personen bei der Siegerehrung zugegangen“, teilte die FIFA am Freitagabend mit, nachdem die Bild-Zeitung darüber berichtet hatte. Auf dem Video der Medaillenvergabe ist zu sehen, wie die Brasilianerinnen Edina Alves Batista und Neuza Back, die zusammen mit der Argentinierin Mariana de Almeida als erste Frauen für die Klub-WM berufen worden waren, am Scheich vorbeigehen. Alves Batista, die als vierte Offizielle eingesetzt worden war, ist sichtlich in ihre Medaille vertieft.

Auch der folgende Videoschiedsrichter Julio Bascunan bekommt keinen Faustgruß vom Scheich. Die Profis des unterlegenen mexikanischen Vereins Tigres UANL sowie die des deutschen Rekordmeisters gingen im Anschluss in schneller Folge über die Bühne, auf der FIFA-Präsident Gianni Infantino die Medaillen überreichte und auch Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge gratulierte. Das WM-Organisationskomitee des streng konservativen Landes, in dem es nicht unüblich ist, dass Männer Frauen außerhalb der eigenen Familie nicht berühren, kommentierte die Bilder am Freitag auf Nachfrage nicht.

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