Dragovic: Selbstkritik als passende Antwort

Aleksandar Dragovic verschätzte sich gegen Porto bei einer Flanke. Später saß er gemeinsam mit Iker Casillas bei der Dopingprobe.

Bis 1 Uhr saß Aleksandar Dragovic in der Nacht auf Donnerstag in den Katakomben des Nationalstadions von Kiew. Die Dopingjäger hatten den Abwehrchef von Dynamo Kiew ebenso um eine Wasserspende gebeten wie den Torhüter des FC PortoIker Casillas.

Gemeinsam sahen sich die beiden am Smartphone das Weitschuss-Tor von Romas Florenzi gegen Barcelona und andere Highlights des Abends an. Als Tormannfehler wollten beide das weite Aufrücken von Barças Ter Stegen beide nicht bezeichnen. Schon eher als modernes Torhüter-Spiel.

"Ein ganz lustiger Typ. Ich war überrascht, wie viele Fußballer er auch aus kleineren Ländern kennt", erzählt Dragovic vom Austausch mit dem fünffachen Welttorhüter, der im Sommer nach 26 Jahren bei Real Madrid zu den Portugiesen gewechselt war. Zuvor hatte der 34-jährige Ex-Weltmeister beim 2:2-Remis nicht bei jeder Flanke den sichersten Eindruck hinterlassen. Bei einer verschätzte sich auch der um zehn Jahre jüngere Dragovic, weshalb Portos Aboubakar hinter ihm zum 1:1-Ausgleich einköpfeln konnte.

Weltklasse

Die Szene sah sich Dragovic nach dem Spiel noch zig Mal auf seinem Smartphone an. "Die Flanke war Weltklasse und schwer zu verteidigen. Ich hätte mich vielleicht nicht am Ball sondern nur am Gegenspieler orientieren sollen", übte Dragovic Selbstkritik nach einem Fehler, den man von ihm nach unzähligen Klasse-Partien nicht gewohnt war.

Im Portal Instagram postete er am Donnerstag noch den Slogan: "Your best teacher is your last mistake!" Damit ist die Sache abgehakt. "Ich schau’ schon wieder aufs nächste Spiel." In der ukrainischen Liga heißt der nächste Gegner Wolyn Luzk, in der Champions League geht es in zwei Wochen auswärts gegen Maccabi Tel Aviv. "Das wird ein harter Kampf um Platz zwei hinter Chelsea", sagt Dragovic zur Situation in Gruppe G.

Kommentare