Die vielleicht letzte Chance für Salzburg

Ein Fußballspieler springt über einen am Boden liegenden Torwart.
Österreichs Meister kämpft bei Dinamo Zagreb um eine gute Ausgangsposition im Play-off.

Endlich einmal das Hinspiel auswärts – zum sechsten Mal steht Salzburg seit dem Einstieg von Red Bull im Jahr 2005 in der letzten Qualifikationsrunde der Champions League, erstmals hat man in der entscheidenden zweiten Partie Heimvorteil.

Das ist vielleicht ein gutes Omen für die beiden Duelle mit Dinamo Zagreb – denn mit der Qualifikation für die Gruppenphase hat es ja für Salzburg noch nie geklappt. Gegen FC Valencia (2006), Schachtar Donezk (2007), Maccabi Haifa (2009), Hapoel Tel Aviv (2010) und Malmö (2014) kam jeweils im Play-off das Aus.

Gute Erfahrungen

Dienstag Abend (20.45 Uhr, live ORFeins, Sky) geht es darum, in Zagreb eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel am 23. August zu schaffen. Mit dem Maksimir-Stadion hat Salzburg übrigens gute Erfahrungen gemacht.

2009 gab es in Runde 3 der Champions-League-Qualifikation ein 2:1. Damit stieg man nicht nur ins Play-off auf, sondern qualifizierte sich erstmals auch für die Europa-League-Gruppenphase. In dieser gab es 2014 einen 5:1-Erfolg, damit fixierte Salzburg bereits nach dem vierten Gruppenspiel den Aufstieg ins Sechzehntelfinale.

Veränderungen

Gerade die Partie, die vor nicht einmal 22 Monaten stattfand, beweist, wie schnelllebig das Fußballgeschäft geworden ist. Nur mehr neun der 22 Spieler, die Anfang November 2014 in den Startformationen gestanden waren, sind noch bei den beiden Klubs.

Und von diesen fehlen heute noch dazu wohl drei. Der noch immer nicht fitte Salzburg-Routinier Christoph Leitgeb ist gar nicht nach Zagreb mitgekommen, Dinamo-Kapitän Domagoj Antolic war in den vergangenen Wochen verletzt, der Mazedonier Arijan Ademi ist bis 2019 wegen Doping gesperrt.

Neu sind auch beide Trainer: Dinamo Zagreb wird seit Sommer von Zlatko Kranjcar betreut. Die Rapid-Legende sieht die Favoritenrolle jedenfalls "nicht bei Salzburg. Ich glaube, dass wir für Österreichs Meister bereit sind."

Scouting

Red Bull wird seit Jänner von Óscar García trainiert. Der sah dem Gegner am Mittwoch beim 4:0 bei Hajduk Split auf die Beine. "Wir haben Dinamo genau analysiert und wissen, dass es kein Zufall war, dass sie zuletzt in der Champions League mit dabei waren."

Seit 2011 hat es Dinamo drei Mal bis in die Gruppenphase geschafft. Die Champions-League-Bilanz ist allerdings erschreckend: ein Sieg (2:1 gegen Arsenal), ein Remis (1:1 gegen Dinamo Kiew), 16 Niederlagen, dazu ein Torverhältnis von 7:50!

Reform

Bei solchen Resultaten ist es kein Wunder, dass die UEFA die Champions League reformieren will. Ab 2018 soll es für Meister aus Ländern, die keinen Fixplatz haben (wie eben Kroatien, aber auch Österreich), noch schwerer werden, in die Gruppenphase zu kommen. Rund 50 (!) Klubs sollen dann wohl nur mehr fünf freie Plätze in der Qualifikation untereinander ausspielen.

27 Champions-League-Startplätze (statt wie bisher 22) sollen hingegen fix vergeben sein. Je vier Starter sollen die Top 4 des UEFA-Länderrankings stellen (derzeit Spanien, Deutschland, England, Italien), je zwei Starter jene Länder, die auf den Plätzen 5 bis 7 stehen (derzeit Portugal, Frankreich und Russland).

Rückstand

Je ein Startplatz soll an die Meister der Ligen gehen, die auf den Plätzen 8 bis 12 liegen. Das sind derzeit Ukraine, Belgien, Türkei, Schweiz und Tschechien. Österreich ist mit einem Riesenrückstand von acht Punkten auf Platz 12 aktuell 17. Kroatien ist 14. - mit immerhin auch fast sechs Punkten weniger als Tschechien.

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