Die Schalke-Farce: Grammozis heißt der fünfte Trainer
Der Mann, der bei Schalke Anfang der Woche die Übungen des Teams koordinierte, war ein Rückkehrer in den Tagesbetrieb: Mike Büskens hatte noch kurz vor Weihnachten dem zwischenzeitlich eingesprungenen Not-Trainer Huub Stevens assistiert. Nun half der 52-jährige Ex-Rapid-Trainer nach den Massenentlassungen vom Wochenende, die den halben Trainerstab getroffen hatten, selbst als Interimscoach aus. Schon beim nächsten Treffen der Profis war Dimitrios Grammozis neuer Hauptverantwortlicher und damit Nachfolger des in die Schweiz heimgekehrten Christian Gross.
Erster Einsatz für Grammozis ist dann am Freitagabend das Heimspiel gegen Mainz. Dann geht es um die verbliebene Mini-Chance des Tabellenletzten, doch noch einmal in den Abstiegskampf einzusteigen.
Mit der schnellen Entscheidung für den nächsten Vorarbeiter ist es Schalke wieder mal gelungen, sein Publikum zu überraschen – und eine ordentliche Dosis Skepsis unters Volk zu streuen. Viele fragen sich, ob der Verein mit dem Trainerbeschluss nicht besser gewartet hätte, bis er sein dezimiertes Management sortiert hat. Der 42-jährige Grammozis und Schalke sollen bis zum Sommer eine beidseitige Probezeit vereinbart haben.
Der in Wuppertal geborene, langjährige Bundesligaspieler (Hamburger SV, Kaiserslautern) hatte zuletzt Darmstadt in der zweiten Liga trainiert. Dort war er nicht nur ziemlich erfolgreich, sondern auch ziemlich beliebt. Dennoch konnte er sich mit dem Verein im vorigen Frühjahr nicht auf eine weitere Zusammenarbeit einigen, es gab unterschiedliche Vorstellungen zur Vertragsdauer und einige Irritationen, im Sommer ging man auseinander.
Alt-Schalker Mike Büskens soll als „Anker“ des Vereins nicht mehr nur provisorisch, sondern dauerhaft einen Platz bei der Mannschaft einnehmen. Seine Rolle sei es nun, der „Hermann Gerland von Schalke“ zu sein, teilte Büskens mit.
Kommentare