Die Admira hat noch Potenzial nach oben

Vor einem Jahr waren sich alle Experten einig: Der Absteiger der Bundesliga-Saison 2015/’16 wird Admira heißen. Gekommen ist es freilich ganz anders. Die Südstädter erwischten einen tollen Saisonstart, standen nach acht Runden sogar an der Tabellenspitze. Zum Saisonende reichte es zu Platz 4, der gleichbedeutend war mit der Qualifikation für den Europacup.
Besser platziert war die Admira zuletzt in der Aufstiegssaison 2011/’12. Da wurde man sogar Dritter. Eine Leistung, die man nicht wiederholen konnte, im Gegenteil: Im Jahr darauf musste man bis zur letzten Runde um den Klassenerhalt zittern.
Das soll sich dieses Mal nicht wiederholen. Und vieles spricht dafür, dass dies auch nicht passieren wird.
Die Stärken
Die Admira kann wieder auf einen extrem ausgeglichenen Kader bauen. Es gibt keinen Spieler, der nicht praktisch gleichwertig ersetzt werden kann. Trainer Lederer, der für die Mannschaft endlich auch offiziell verantwortlich sein darf, hat keine Scheu, jungen Spielern aus dem schier unerschöpflichen Südstädter Talentereservoir eine Chance zu geben. Beim 4:1-Cup-Erfolg gegen den Dornbirner SC debütierten mit Lukas Malicsek und Florian Fischerauer zwei 17-Jährige. Viele Admira-Spieler wie Knasmüllner, Pavic, Starkl oder Bajrami haben noch längst nicht ihr ganzes Potenzial ausgeschöpft.
Die Schwächen
Mit Schösswendter ging der Kapitän von Bord. Der Innenverteidiger wird mit seiner Torgefährlichkeit fehlen. Aber seinen Abgang konnten die Südstädter schon in den letzten Monaten kompensieren, als der nunmehrige Rapidler verletzt ausfiel. Der Mannschaft fehlt ein echter Torjäger, der für mehr als zehn Saisontreffer gut ist. Auch wenn die Dreifachbelastung für Trainer Lederer kein Problem ist, wird man erst sehen, wie die Admira die Europacupspiele wegsteckt. Der WAC und Altach schafften den Spagat vergangene Saison nicht und hatten lange Zeit Abstiegssorgen.
KURIER-Prognose: Für die Admira ist Platz vier bis sechs durchaus realistisch.
Kommentare