DFB-Pokal: Bayer Leverkusen blamiert sich bei Viertligisten

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Aleksandar Dragovic und Kollegen verlieren im Achtelfinale in Essen nach Verlängerung 1:2. Dortmund kommt mit Mühe weiter.

Rot-Weiss Essens Pokalhelden warfen sich auf den völlig ramponierten Rasen. Trainer Christian Neidhart schrie sein Glück in den Nachthimmel. In einer dramatischen Partie mit späten Treffern hat der Regionalligist den großen Favoriten Bayer Leverkusen im Achtelfinale aus dem Wettbewerb geworfen. Durch das 2:1 (0:1, 0:0) nach Verlängerung am Dienstagabend steht RWE erstmals seit 27 Jahren in der Runde der letzten Acht. Österreichs Teamspieler Aleksandar spielte bei der Bayer-Elf durch.

„Was wir als Mannschaft geleistet haben, wirklich unfassbar“, sagte der überragende Essener Torwart Daniel Davari bei Sky den Freudentränen nahe. „Wenn du 0:1 zurückliegst und dann so zurückkommst - das kann ich gar nicht in Worte fassen. Ich freue mich so sehr.“ Der Keeper fragte: „Was sind wir gerade? Viertelfinale? Da müssen wir feiern. Zwei Wochen bin ich nicht mehr ansprechbar jetzt.“

Leon Bailey (105.) traf zwar zunächst für Bayer, doch Oguzhan Kefkir (108.) und Simon Engelmann (118.) sorgten dafür, dass Essen auch im 33. Pflichtspiel innerhalb eines Jahres ungeschlagen blieb. Der Engelmann-Treffer wurde lange überprüft - zählte aber doch. Zuvor hatte der Traditionsverein und Cup-Sieger von 1953 Arminia Bielefeld und Fortuna Düsseldorf ausgeschaltet. Die blamierten Leverkusener stecken hingegen nach zuvor nur vier Punkten aus sechs Bundesliga-Partien in einer echten Krise.

Erling Haaland bescherte dem BVB im leeren Dortmunder Stadion mit seinem Tor in der 95. Minute das Weiterkommen und wendete damit eine weitere Enttäuschung der in der Meisterschaft abgeschlagenen Schwarz-Gelben in dieser Saison ab. Vorausgegangen war ein fast fünfminütiges Video-Studium, ob der Norweger zuvor im Abseits stand. Dabei hätte sich der BVB ein derart nervenaufreibendes Spiel nach frühen Toren von Emre Can (6. Minute) und Jadon Sancho (16.) ersparen können. Doch Julian Justvan (79.) und das späte Elfmeter-Tor von Prince Owusu (90.+7) brachten die Ostwestfalen zurück ins Spiel. Anders als noch beim Pokal-Coup gegen das klassenhöhere Team von Union Berlin (3:2) Ende Dezember wurden die Paderborner für ihren Mut diesmal aber nicht belohnt.

Wiener versagen die Nerven

Weiter ist auch Bayern-Bezwinger Holstein Kiel. Im Zweitliga-Duell mit Darmstadt setzten sich die Norddeutschen zu Hause im Elfmeterschießen mit 7:6 durch. Nach regulärer Spielzeit und Verlängerung war es 1:1 gestanden. Mathias Honsak spielte bei den Gästen durch, in der Elferentscheidung scheiterte der Wiener bei seinem Versuch dann an Kiels Torhüter Ioannis Gelios. Insgesamt 18 Spieler traten im Elferschießen an. Neben zwei Kielern verschossen neben Honsak noch zwei weitere Darmstädter. Werder Bremen mit Marco Friedl und Romano Schmid eliminierte beim 2:0 gegen Greuther Fürth einen Zweitligisten.

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