Neue Abstimmung über die Torlinientechnik

Eine Torlinientechnologie-Kamera mit Blick auf ein Fußballstadion mit gelben Sitzen.
Beim zweiten Anlauf stimmen nur die deutschen Erstligisten ab.

Kommt sie, oder kommt sie nicht? "Goal" oder "No Goal" – das ist hier die Frage. Am 4. Dezember stimmen die Vertreter der 18 deutschen Bundesligisten erneut über eine mögliche Einführung der Torlinientechnologie ab. Um die höchste Fußballliga Deutschlands zu revolutionieren und dadurch dem Beispiel der Premier League zu folgen, benötigt es beim Wahlergebnis eine Zwei-Drittel-Mehrheit.

Dieses Mal stimmt nur die höchste Leistungsstufe ab, nicht wie zuletzt auch die Vertreter der zweiten Bundesliga. Die Klubs der zweiten Leistungsstufe widersetzten sich bei der ersten Abstimmung über die Torlinientechnik mit großer Mehrheit (3:15), auch aufgrund Bedenken in Sachen Finanzierung. Das lässt Mainz-Manager Christian Heidel in der ersten Bundesliga aber nicht gelten: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass es in der Bundesliga jemand aus monetären Gründen ablehnt."

Bedenken

Gegenstimmen dürften nur aufkommen, falls Funktionäre denken, das gehöre nicht zum Fußball und Fehlentscheidungen seien ein Teil dieser Sportart. "Das kann ich verstehen, aber ich möchte nicht wegen so etwas absteigen", entgegnet Christian Heidel.

Bei der ersten Abstimmung gab es aber auch unter den Bundesligisten ebenfalls kein klares Votum pro Reform, sondern ein komplett ausgeglichenes Bild – neun Vereine waren dafür, neun dagegen. Der Mainzer Manager outet sich, wie auch die Verantwortlichen des FC Bayern München und von Borussia Dortmund, als großer Befürworter der Torlinientechnik. "Fußball lebt von Toren. Wenn es also technisch nachweisbar ist, ob der Ball hinter der Linie war oder nicht, dann bin ich dafür", begründet Heidel seine Haltung. Für den 51-Jährigen muss dabei aber ein grundlegender Wesenszug des Fußballspiels berücksichtigt werden: "Das Spiel darf nicht unterbrochen werden."

Videobeweis

Ein deutliches Statement findet Heidel auch zum viel debattierten Videobeweis: "Ich bin kein Freund davon." Der könne das Spiel verändern, weil es immer angehalten werde müsste. "Abseits kann natürlich auch entscheidende Folgen haben, aber im Fußball geht es in erster Linie um Tore", unterstreicht Heidel. Auf die Frage, ob Torlinienrichter nicht auch ausreichend wären, antwortet der Mainz-Macher: "Davon halte ich nicht viel."

Eher sieht er Entwicklungsbedarf bei den Unparteiischen. Aber nicht, weil diese schlecht wären, wie er betont. "Die Zusammenarbeit der Schiedsrichter kann sicherlich noch verbessert werden", glaubt Heidel und schlägt vor: "Ein zusätzlicher Mann auf der Tribüne mit einem Bildschirm vor sich. Er könnte beispielsweise bei Rudelbildungen den Überblick behalten, wenn nötig eingreifen und dem Schiedsrichter auf dem Feld Informationen übermitteln." Aber auch hierbei gilt sein Grundsatz: "Das Spiel darf dabei nicht unterbrochen werden."

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