Deutsche Hooligans haben oft einen rechtsextremen Hintergrund

Deutsche Hooligans haben oft einen rechtsextremen Hintergrund
244 Menschen seien sowohl in der behördlichen Datei über Gewalttäter im Sport als auch in Dateien über rechtsmotivierte Täter registriert.

Die engen Verflechtungen zwischen Fußball-Hooligans und der rechtsextremen Szene beschäftigen deutsche Sicherheitsbehörden: Eine "nicht unerhebliche Zahl von Hooligan- und Ultra-Gruppierungen" verfüge über Mitglieder, "die bereits anderweitig mit rechtsextremistisch motivierten Straftaten aufgefallen sind", heißt es einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der FDP-Fraktion.

Das Ministerium sprach in seiner Antwort von 244 Menschen, die sowohl in der behördlichen Datei über Gewalttäter im Sport als auch in Dateien über rechtsmotivierte Täter registriert seien. Derartige Schnittmengen seien in anderen Bereichen - etwa im Linksextremismus oder im Islamismus - nicht zu beobachten.

Polizei- und Verfassungsschutzbehörden seien eingeschaltet. Die zunehmenden Überschneidungen in Hooligan- und rechter Szene seien "Anlass zu größter Sorge", sagte FDP-Innenexperte Benjamin Strasser der Nachrichtenagentur AFP. "Wir dürfen es nicht zulassen, dass rechtsextreme Gewalttäter den Fußball für ihre Zwecke kapern."

Die Angaben des Bundesinnenministeriums deuten darauf hin, dass die Hooligan-Szene anfälliger für rechte Ideologien ist als für andere Formen des Extremismus. Zwischen dieser Szene und dem Linksextremismus etwa gebe es lediglich "punktuelle personelle Überschneidungen", schreibt das Innenministerium. Über mögliche Verbindungen zum Islamismus gebe es keine Informationen.

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