"Deutsche fürchten nur Ibrahimovic"

Zlatan Ibrahimović in einem gelben Trikot mit der Nummer 10 bei einem Fußballspiel.
Vor dem Duell der Deutschen mit den Schweden steht der exzentrische Stürmer der Skandinavier im Mittelpunkt.

Nach dem Fast-Fiasko auf den Färöer setzen die Schweden für das Duell mit Deutschland mehr denn je auf Superstürmer Zlatan Ibrahimovic. Mit Wut im Bauch ist der Ausnahmefußballer offenbar am besten.

Wotans Zorn in einer stürmischen Wagner-Oper ist das reine Zuckerschlecken gegen Zlatans Zorn auf einem sturmumbrausten Kunstrasenplatz. Zlatan Ibrahimovic, der Weltstar mit dem losen Mundwerk, bewahrte die Schweden erst beim 2:1 gegen die Färöer Inseln vor einer Blamage und will am Dienstag auch Deutschland erschrecken. In der Heimat wissen sie längst, in wen sie beim WM-Qualifikationsduell in Berlin alle Hoffnungen setzen müssen. "Die Deutschen fürchten nur Ibrahimovic und sonst nichts", schrieb die Zeitung Uppsala Nya Tidning.

Wie wertvoll er für sein Team ist, zeigte der Torjäger von Paris St. Germain einmal mehr beim mühsamen Erfolg in Torshavn am Freitag. Ibrahimovic rettete seine enttäuschende Elf nicht nur mit einer intelligenten Vorlage zum 1:1-Ausgleich durch Alexander Kacaniklic (65. Min.) und dem selbst ins Tor gehämmerten 2:1 (75.). Er demonstrierte auch verbal, wen er für den Herrn im Hause hält.

Maulheld

"Halt die Fresse" schnauzte der 31-Jährige, bis auf die Tribüne hörbar, seinen Teamkollegen Christian Wilhelmsson an, als der vor der 1:0-Führung für die Hausherrn (57.) durch Rógvi Baldvinsson einen verlorenen Zweikampf erklären wollte.

Färöer-Spielführer Frodi Benjaminsen erzählte dem Reporter vom Dimmalaetting, dass ihm der Kapitänskollege von Blaugelb unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff aus dem Nichts einen Ellbogencheck verabreicht habe: "Außerdem hat er die ganze Zeit auf dem Platz verächtlich über mich und meine Elf geredet. Mir hat er auf dem Weg in die Halbzeit erklärt, wo er spielt, und was er verdient. Total kindisch."

Der vom AC Mailand nach Paris gewechselte Star sah da halt gewisse Unterschiede zu Benjaminsens HB Torshavn. "Zlatan spielt noch besser, wenn er richtig in Rage ist", freute sich der selbst gescholtene Wilhelmsson über die Ausbrüche seines Kapitäns. Aber ob so etwas am Dienstag auch die deutsche Elf nach dem 6:1 in Irland beeindruckt?

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