Groß in der Krise: HSV, Werder & Stuttgart

Ich habe das Gefühl, dass sich der Verein zerstört“, sagt HSV-Trainer Bert van Marwijk. Üblicherweise kommen solche Statements nur von Ex-Trainern, doch die aktuelle Entwicklung bei den Hamburgern lässt kaum einen anderen Schluss zu. Er habe bereits vor Wochen gesagt, dass der Verein mit einer Stimme sprechen müsse. „Es passiert das Gegenteil“, erkennt der Niederländer, den der streitbare Felix Magath möglichst bald beerben will.
Acht Stunden lang wurde bis Sonntagnacht getagt, ehe der Krisengipfel ohne eine einzige Entscheidung beendet wurde. Auch so ist die Liste der Personalwechsel des früheren Europacupsiegers rekordverdächtig: Fünf Cheftrainer und vier Sportchefs seit 2009, dazu fünf Aufsichtsratsvorsitzende seit 2007 wurden verbraucht. Mit dem Ergebnis, dass der HSV erstmals sechs Spiele in Folge verloren hat, auf dem vorletzten Tabellenrang steht und sich vor dem morgigen DFB-Cup-Viertelfinale gegen die Bayern schon beinahe selbst aufgegeben hat.
Die historische Krise des HSV lässt den Absturz eines anderen Ex-Meisters etwas weniger dramatisch wirken: Nach dem peinlichen 1:4 gegen Augsburg hält der VfB Stuttgart bei fünf Niederlagen nacheinander. Trainer Thomas Schneiders Vorgänger Bruno Labbadia überstand vor einem Jahr auch fünf Pleiten in Folge, weil danach Hoffenheim besiegt wurde. Am Samstag trifft Stuttgart (Martin Harnik war beim 1:4 nicht im Kader) erneut auf die Hoffenheimer. Für Präsident Wahler folgen nur noch „Endspiele“.
Und noch ein großer Name steht in Zusammenhang mit einem möglichen Abstieg: Bremen. Doch wie bei Werder üblich, wird dem Trainer der Rücken gestärkt. Robin Dutt selbst sagt nach dem 1:5 gegen Dortmund: „Ich stelle mich in den Wind.“
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