Der nächste Tiefschlag für Rapid
Für Rapid ist mit dem Cup-Aus gegen Ried eine ungemütliche Saison am Mittwoch noch ein Stückchen ungemütlicher geworden. Nach der 1:2-Heimniederlage im Achtelfinale können sich Hütteldorfer nur noch über die Meisterschaft für den
Europacup qualifizieren - in der Tabelle liegt man nach zwölf Runden allerdings nur auf Platz fünf.
Kein Wunder, dass Trainer
Peter Schöttel die Niederlage deutlich wurmt: "Dass wir durch einen Schuss ins Kreuzeck verlieren, ist sehr bitter. Ich habe gedacht, es könnte uns für die nächsten Partien Kraft geben, wenn wir im Elferschießen gewinnen. Jetzt stehen wir wieder mit leeren Händen da, und die Situation wird dadurch nicht leichter für uns.
"Durchtauchen"
Schöttel musste zu Kenntnis nehmen, dass ein kleiner Verein wie Ried dem an Anhängern gemessen größten Klub Österreichs derzeit mühelos Paroli bieten kann. "Vom Umfeld her ist Rapid weit über Ried zu stellen, aber von den derzeitigen Ergebnissen her nicht. Natürlich hat sich da das Kräfteverhältnis verschoben."
Mit den Spielern wollte der Trainer dennoch nicht allzu hart ins Gericht gehen: "Es hat gegen Ried vom Ansatz her nicht schlecht ausgesehen, doch wir gewinnen im Moment eben die engen Partien nicht", betonte der Ex-Teamspieler. Gelegenheit zur Wiedergutmachung bietet sich bereits am Samstag daheim gegen Sturm Graz. "Jetzt heißt es wieder Kräfte zu sammeln und gegen Sturm zu punkten. Wir werden diese Phase durchtauchen."
Sollte es allerdings auch gegen den regierenden Meister schiefgehen, würde sich der Druck auf Schöttel wohl weiter erhöhen. "Aber ich traue mir zu, das Ganze wieder auf einen besseren Weg zu bringen", beteuerte
Rapids Rekordspieler.
Krisenstimmung
Angesichts der Krisenstimmung im Westen Wiens geriet das Traumtor Rapids fast zur Randnotiz.
Christopher Drazan war mit einem Volley ins Kreuzeck erfolgreich, nachdem Steffen Hofmann flach zur Mitte gespielt und Guido Burgstaller den Ball von der Toroutlinie in den Rückraum bugsiert hatte.
Laut Schöttel kam die Idee zu diesem Trick von Assistenz-Trainer Thomas Hickersberger, der eine ähnliche Aktion vom spanischen Spitzenklub Valencia gesehen hatte. Im Training hatte diese Variante selbst ohne Gegenspieler nie funktioniert. "Deshalb war die Freude auch so groß, dass es dann doch geklappt hat", meinte Schöttel.
"Haben uns naiv benommen"
Wenig später avancierte Drazan allerdings vom Held zum Buhmann, als er in der 100. Minute mit einer unnötigen Gelb-Roten Karte die Niederlage gleichsam einleitete. Schon davor war der ÖFB-U21-Internationale am Rande eines Ausschlusses gewandelt. "Ich habe ihn aber nicht mehr austauschen können, weil Hofmann wegen Knieproblemen um seinen Austausch gebeten hat", erzählte Schöttel, der in der 116. Minute auch noch Michael Schimpelsberger mit Gelb-Rot verlor.
"Es war eine unbedachte Aktion von Drazan, doch er hat ein tadelloses Spiel abgeliefert, ein Super-Tor geschossen und war in den letzten Wochen einer unserer Besten", verteidigte der Wiener den Flügelspieler und ergänzte: "Wir haben uns in einigen Situationen naiv benommen, und da rede ich gar nicht von den Ausschlüssen."
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